Alle Hoffnungen ruhen auf Steve Jobs

Heute um 18 Uhr deutscher Zeit eröffnet Apple-Chef Steve Jobs die MacWorld Expo in San Francisco.

vorlesen Druckansicht 216 Kommentare lesen
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Andreas Beier

Heute um 18 Uhr deutscher Zeit eröffnet Apple-Chef Steve Jobs die MacWorld Expo, die bis zum 12. Januar in San Francisco stattfindet. Mac-Fans in aller Welt hoffen, dass er mit spektakulären Produktankündigungen das Unternehmen wie schon nach seiner Rückkehr zu Apple aus der Krise führt. Zur Zeit stehen die Zeichen für Apple auf Sturm: Eine Gewinnwarnung und eine deutlich nach unten korrigierte Umsatzschätzung für das laufende Geschäftsjahr ließen den Kurs der Aktie einbrechen. Eine gesunkene Nachfrage, von der auch andere PC-Hersteller betroffen sind, ließ die Lagerbestände auf Vorräte für 11 Wochen anschwellen. Selbst drastische Preissenkungen änderten daran kaum etwas.

Dementsprechend ĂĽberschlagen sich die Spekulationen um die erwarteten "Kaninchen", die Jobs heute aus dem Hut zaubern soll. Um die selbst von Steve Jobs eingestandene "MHz-LĂĽcke" zur Intel/AMD-Welt zu schlieĂźen, rechnet man mit schnelleren Power-Macintosh-G4-Modellen: Das Modell mit einer CPU wird mit 600 bis 733 MHz Takt gehandelt. FĂĽr die Zweiprozessormodelle rechnen Beobachter mit 500 und 600 MHz. Mit einem Speichertakt von 133 MHz wĂĽrden die Macs mit aktuellen PCs gleichziehen.

Besonderer Clou sollen aber ein CD-R- und ein DVD-R-Kombilaufwerk sein, die man gegen einen Aufpreis im Austausch für das serienmäßige DVD-ROM-Laufwerk erwerben kann. Sowohl das CD-R- als auch das DVD-R-Gerät lesen auch CD- und DVD-ROMs. Die gebrannten DVD-Medien sollen auch in handelsüblichen DVD-Playern fürs Wohnzimmer funktionieren.

Für die tragbaren PowerBook-Modelle erwartet man allgemein ebenfalls die längst fällige Generalüberholung. Dazu gehören ein PPC7400- Prozessor alias G4 mit 400 beziehungsweise 500 MHz. Der TFT-Bildschirm soll mit 15 Zoll etwas größer als bei den alten Modellen sein. Dennoch sei das Gehäuse noch nicht einmal drei Zentimeter dick, heißt es in der Gerüchteküche.

Einen Weg aus der Krise scheint Apples Führungsmannschaft neben neuer Hardware auch in der stärkeren Betonung der hauseigenen, einfach zu bedienenden Software zu sehen. Zu der mit jedem Rechner mitgelieferten Videoschnittsoftware iMovie sollen sich den Gerüchten zufolge nun iMusic und iAnimate gesellen. Mit dem Musikprogramm sollen sich Musikstücke einfach bearbeiten und auch gleich auf CD-ROM brennen lassen. Die nötigen Brennfunktionen sind bereits integriert. iAnimate soll die Erstellung von animierten Filmen drastisch vereinfachen – sozusagen ein Toy-Story-Generator für Privatanwender.

Als sicher gilt die Freigabe von Mac OS 9.1, das in den letzten Monaten unter dem Codenamen "Fortissimo" entwickelt wurde. Ihm wird für die Zukunft von Apple allerdings wenig Bedeutung beigemessen. Alle Welt wartet auf Mac OS X, das allerdings erst Ende Februar auf den Markt kommen soll. Dennoch wird es Steve Jobs wohl während seiner Rede präsentieren: Angeblich feiert das Apple-Menü, welches bisher fehlte, seinen Einstand. Das so genannte Dock, Aufbewahrungsort für Programme und geöffnete Fenster, lässt sich unbestätigten Meldungen zufolge nun nicht nur am unteren Bildschirmrand benutzen, sondern an allen Rändern. (adb)