Sharp steigt ins Handy-Geschäft ein (Update)
Sharp stellte ein 28-Zoll-TFT-LCD und ein CMOS-Modul fĂĽr Mini-Kameras vor, das der Konzern gleich in eigene Handys einbauen will.
Auf der electronica 2000 gab der japanische Halbleiterkonzern Sharp für den Mikroelektronikbereich nicht nur traumhafte Wachstumsraten von 90 Prozent bekannt, sondern verkündete auch den Einstieg mit eigenen Displays und Kameras ins Handy-Geschäft. Weit mehr als der Weltmarktdurchschnitt konnte Sharp Microelectronics Europa (SME) im letzten halben Jahr den Umsatz steigern. Hier waren es vor allem die Flash-Speicher, deren Umsatz sich um 300 Prozent verbesserte.
Sharp stellte zudem auf der Messe ein Fülle neuer Produkte vor, darunter Displays mit einer verbesserten aktiven TFT-LCD-Technik. Diese arbeiten sowohl mit Durchlicht als auch mit Reflektorfolien, sodass sie sich bei Sonnenlicht besser ablesen lassen – wichtig etwa für den Einsatz im Auto. Daneben präsentierte Sharp als Highlight ein 28-Zoll-TFT-LCD, das irgendwann einmal die Wohnzimmer erobern soll. Derzeit dürfte es mit Preisen um die 20.000 Mark jedoch nur wenig Abnehmer finden. In Japan aber sollen bereits ein Viertel aller Fernseher mit TFT-LC-Displays verkauft werden.
Für preiswerte, kleine Kameras, die sich in Handys einsetzen lassen, hat Sharp ein CMOS-Modul mit einem Volumen von nur 1 cm3 entwickelt, das nur 110 Milliwatt verbrauchen und rund 150 Mark kosten soll. CMOS-Sensoren verdrängen im Lowcost-Markt allmählich die CCD-Elemente; zum Teil haben sie auch bessere Kontrasteigenschaften bei schlechten Lichtverhältnissen. Und damit Displays und CMOS-Kameras auch in "vernünftiger Form" in Mobiltelefonen auf den Markt kommen, hat sich Sharp nun entschlossen, die Handys auch gleich selbst zu fertigen. Bereits in einem Monat sollen die ersten Geräte erhältlich sein. (as/c't) / (jk)