Rau: Im Internet politische Bildung vermitteln

Nach Ansicht von Bundespräsident Johannes Rau soll auch das Internet zur politischen Bildung und zum Kampf gegen Rechtsextremismus genutzt werden.

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  • dpa

Politische Bildungsarbeit muss nach Ansicht von Bundespräsident Johannes Rau jetzt auch in den neuen Medien und vor allem im Internet mit seinen Möglichkeiten der interaktiven Kommunikation geleistet werden. Bei einem Gespräch mit dem Präsidenten der Bundeszentrale für politische Bildung, Thomas Krüger, sagte Rau am heutigen Dienstag in Bonn, auch auf diese neue Weise müssten die entsprechenden Zielgruppen erreicht werden. "Wir brauchen für eine lebendige Demokratie den mündigen Staatsbürger", unterstrich Rau.

Bei dem Treffen, an dem auch die Leiter der Landeszentralen für politische Bildung teilnahmen, meinte Rau, manche Menschen in den neuen Bundesländern stünden politischer Bildung oft reserviert gegenüber, weil es sie in der ehemaligen DDR nur in der Form von Indoktrination gegeben habe. Er halte es für wichtig, dass die Arbeit der Zentralen für politische Bildung auch die Jugendlichen in den neuen Ländern erreicht.

Gerade in den neuen Ländern finde vor allem unter Jugendlichen rechtsextremes Gedankengut viele Anhänger. Immer wieder müssten antisemitische und ausländerfeindliche Übergriffe registriert werden. "Solchem Denken und Handeln müssen wir begegnen – auch und gerade mit den Mitteln der politischen Bildung", erklärte Rau. Rechtsextremes Gedankengut, Antisemitismus und Ausländerfeindlichkeit gebe es jedoch auch in den Ländern der alten Bundesrepublik. "Überall müssen wir Intoleranz und Fremdenhass bekämpfen, in den neuen und in den alten Ländern", betonte Rau.

Die Bundeszentrale für politische Bildung wurde 1952 gegründet, um "den demokratischen und europäischen Gedanken im deutschen Volk zu festigen und zu verbreiten". Ziel ihrer Arbeit ist es, "durch die Vermittlung möglichst umfassender Informationen Verständnis für politische Sachverhalte zu fördern, das demokratische Bewusstsein zu festigen und die Bereitschaft zur politischen Mitarbeit zu stärken". (dpa) / (jk)