LKA Thüringen will im Internet ermitteln

Besser spät als gar nicht: Nach diesem Motto hat das Thüringer Landeskriminalamt angekündigt, eine fünfköpfige Ermittlungsgruppe zu Internet-Kriminalität einzurichten. Die Gruppe aus speziell geschulten Ermittlern verschiedener Dezernate soll in den nächsten vier Wochen den Dienst aufnehmen, sagte LKA-Präsident Harald Kunkel. Die Beamten werden dabei ohne Ersatz von anderen Einheiten abgezogen.

Das Internet sorgt nach Meinung Kunkels für völlig neue Tätertypen. Die weitgehende Anonymität bei Taten aus dem "stillen Kämmerlein" nehme ihnen die Furcht vor dem Schritt in die Öffentlichkeit, der bei Straftaten sonst nötig sei. Die Polizeiarbeit komme aber nicht weiter, wenn nach deutschem Recht verbotene Inhalte im Ausland eingestellt werden, wo sie nicht strafbar sind. Den Vorschlag von Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin, ein internationales Verbot rechtsextremistischer Äußerungen anzustreben, sehe er von der humoristischen Seite, wenn er an Staaten wie die USA denke, meinte Kunkel. (ad)