Erste Einblicke in QuickTime 5

Apples Marketing-Chef Phil Schiller bot zum Auftakt der QuickTime-Live-Konferenz erste Einblicke in die nächste Version von Apples Multimedia-Architektur.

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Von
  • Andreas Beier

Normalerweile treibt Apple eine fast schon übertriebene Geheimniskrämerei um neue Produkte. Marketing-Chef Phil Schiller machte aber auf seiner Eröffnungsrede zur QuickTime-Live-Konferenz eine Ausnahme von dieser Regel. Schiller bot erste Einblicke in die nächste Version von Apples Multimedia-Architektur QuickTime.

Als Demonstrationsrechner diente ein Power Macintosh mit der Beta-Version von Mac OS X. Der mitgelieferte QuickTime Player weist bereits einige der optischen Verbesserungen der nächsten Version auf: So stellt man dort die Lautstärke nicht mehr umständlich über einen virtuellen Drehknopf ein, sondern mit einem Schieberegler. Schiller versprach, dass der neue Player auch die so genannten Skins unterstützen werde, damit Benutzer ihre eigene Oberfläche gestalten könnten, beispielsweise mittels Photoshop-Dateien.

QuickTime 5 soll eine ganze Reihe neuer Codecs mitbringen: Den bekannten Sorenson-Video-Codec will Apple in Version 3 beilegen. Flash 4 werde ebenso wie Shoutcast unterstützt. MPEG-1 lasse sich sogar als Video-Stream empfangen. An MPEG-2 arbeite man bereits, es gebe aber noch ein paar lizenzrechtliche Dinge zu klären, ehe man es beilegen könne, so der Apple-Vize.

Neu ist auch das Cubic-VR-Format. Ähnlich wie mit QuickTime VR kann man damit Panoramen darstellen, ist aber nicht auf Rundum-Schwenks beschränkt, sondern kann den Blick auch auf und ab richten. Ohne QuickTime 5 kann man mit QuickTime 4 immerhin noch die 360-Grad-Ansicht betrachten. Der DV-Codec soll eine deutliche bessere Abspielqualität als ältere Versioenn bieten. Ein neuartiger Codec von DDD erstellt aus normalen zweidimensionalen Videos 3D-Filme, die mit einer Rot-Grün-Brille plastisch wirken sollen.

Damit fehlende Bestandteile den Anwender nicht am Anschauen eines Videos hindern, enthält QuickTime 5 einen so genannten Component Downloader. Dieser kann fehlende Komponenten automatisch von einem Apple-Server laden und ins System integrieren – ohne Neustart, versteht sich. Mit der Sealed-Media-Komponente erhält QuickTime 5 eine Rechte-Verwaltung, die es gestattet, geschützte Inhalte gezielt an den Konsumenten zu bringen. So lässt sich beispielsweise Pay-per-View realisieren.

Besonders stolz präsentierte Phil Schiller die "Skip Protection": Beim Empfang von Streaming-Videos soll diese Technik die Anzahl verlorener Datenpakete minimieren. Eine raffinierte Sneak-Ahead-Technik soll dies gewährleisten. Passend zu QuickTime 5 soll es auch den Streaming Server in einer neuen Version geben.

Sowohl QuickTime 5 als auch der Streaming Server 3 stehen in einer Preview-Version bereits auf der Apple-Web-Site zum Download bereit. Die Windows-Version versprach Schiller noch fĂĽr dieses Jahr. (adb)