Fachkräftebedarf der IT-Branche wächst weiter
Einer Studie des Bundeswirtschaftsministeriums zufolge gibt es bis 2002 ein zusätzliches Beschäftigungspotenzial von 245.000 Stellen.
Der deutschen IT-Branche fehlen derzeit nach eigenen Angaben rund 75.000 Fachkräfte, vorwiegend Spitzenfachkräfte. Hinzu komme der noch einmal gleich große Bedarf der Anwenderbranchen. 2003 sollen es sogar bis zu 1,7 Millionen sein, sofern nichts dagegen unternommen werde. Dies teilte heute die Bundesregierung in ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage von Bündnis 90/Die Grünen hin mit.
Einer Studie für das Bundeswirtschaftsministerium zufolge werde bis zum Jahre 2002 ein zusätzliches Beschäftigungspotenzial von etwa 130.000 neuen Stellen im Bereich Software und Service und von rund 115.000 Stellen im Bereich Multimedia-Produktion einschließlich E-Commerce und Intranet-Lösungen entstehen. Wegen des Zusammenwachsens der Bereiche Medien, Telekommunikation und IT stiegen die Anforderungen an die Qualifikation der Beschäftigten ständig. Daher sei zu erwarten, dass etwa zwei Drittel der Beschäftigten eine mittel- bis höherqualifizierende Ausbildung und etwa ein Drittel oder weniger eine Ausbildung im übrigen Qualifikationsbereich benötigen.
In Deutschland existieren zurzeit mindestens 43.000 Betriebe, die sich mit Informationstechnologien beschäftigen. Die Zahl sei der Umsatzsteuerstatistik 1998 entnommen, teilte die Bundesregierung weiter mit. Unternehmen mit weniger als 32.500 DM Jahresumsatz habe man dabei nicht erfasst. Nach Auskunft der IT-Verbände hat die überwiegende Anzahl der Unternehmen weniger als zehn Mitarbeiter. In der Informationstechnik (Herstellung von Büromaschinen und Datenverarbeitungsgeräten, Software und Dienstleistungen) sind danach im letzten Jahr etwa 420.000 Mitarbeiter beschäftigt gewesen, in der gesamten Informationswirtschaft einschließlich der Telekommunikation und der Medien etwa 1,75 Millionen Mitarbeiter.
Der Markt für Büro- und Informationstechnik, Hardware, Software und Dienstleistungen hat 1999 ein Umsatzvolumen von rund 104 Milliarden DM erbracht. Im gleichen Jahr sind auf dem Markt für informationstechnische Hardware ein Umsatz von etwa 42,5 Milliarden, auf dem Markt für Bürotechnik von etwa 5,6 Milliarden, auf dem Markt für Software von 26 Milliarden und bei den informationstechnischen Dienstleistungen von 30 Milliarden Mark erzielt worden. Die Bereiche Software mit 13 Prozent und Dienstleistungen mit 11 Prozent wuchsen dabei am stärksten. (fm)