Eichel wirbt um indische Computerspezialisten
Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) hat indische Computerspezialisten aufgefordert, verstärkt mit Hilfe der Greencard nach Deutschland zu kommen.
Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) hat indische Computerspezialisten aufgefordert, verstärkt mit Hilfe der Greencard nach Deutschland zu kommen. Die Greencard werde bereits von Indern genutzt, sagte Eichel am Mittwoch in Neu Delhi. "Wir würden uns sehr freuen, wenn noch mehr Fachleute dies täten." Bis vergangenen Dezember waren erst 4200 der 20.000 Arbeitsgenehmigungen für IT-Spezialisten vergeben, davon 820 an Fachkräfte aus Indien.
Eichel traf am Mittwoch zu einem dreitägigen Besuch in Indien ein und sprach zunächst mit Vertretern deutsch-indischer Joint Ventures. Während Großunternehmen den Fortschritt der 1991 eingeleiteten Liberalisierung in Indien lobten, wiesen Vertreter mittelständischer Unternehmen auf andauernde Schwierigkeiten hin. Der Umgang mit der Bürokratie binde nach wie vor zu viel Managementkapazität. Auch das Problem der Korruption sei noch nicht beseitigt.
Sprecher anderer Branchen forderten, die Greencard nicht auf die Informationstechnologie zu beschränken. Gemeinschaftsunternehmen seien oft darauf angewiesen, ihr Personal je nach Bedarf zwischen den Standorten in verschiedenen Ländern auszutauschen. Bislang dürften aber deutsch-indische Unternehmen ihre Fachleute nur für höchstens drei Monate nach Deutschland holen. Bislang gibt es 1500 deutsch-indische Joint Ventures. Jedes Jahr kommen 200 hinzu.
An diesem Donnerstag trifft Eichel unter anderem seinen indischen Amtskollegen Yashwant Sinha. Von Indien aus reist Eichel weiter nach Singapur und Japan. Dort findet die ASEM-Konferenz der 15 EU-Staaten mit zehn asiatischen Ländern statt. (dpa) / (wst)