Partitionsprobleme unter OS/2 Warp

Bei dem Versuch, OS/2 Warp auf einem anderen Laufwerk als C: zu installieren, erhalte ich die Meldung, daß die Partitionstabelle `unter Umständen fehlerhaft´ sei. Anschließend bietet FDISK nur die Option `Partition löschen´ an, alle anderen Menüpunkte bleiben grau.

Ursache dieses Verhaltens kann eine Partition sein, die von einem anderen Betriebssystem angelegt wurde, wie zum Beispiel Linux oder Novell. Seit Version 3 reagiert OS/2 empfindlich auf jede Partition, die nicht auf dem ersten Sektor einer Spur beginnt. Dies gilt unglücklicherweise auch für Fremdpartitionen, die OS/2 eigentlich überhaupt nichts angehen. Betroffen ist dabei nur FDISK und somit das Installationsprogramm von Warp. Einmal installiert, stört sich Warp nicht mehr an den Partitionen anderer Betriebssysteme.

Die von FDISK erzwungene Vorgehensweise, sämtliche Partitionen zu löschen und mit OS/2 neu anzulegen, funktioniert zwar, führt aber natürlich zum Verlust sämtlicher Daten auf der Platte. Sie sollten zunächst einmal mit einem Diskeditor feststellen, welche Partition der Übeltäter ist. Handelt es sich um die gewünschte Installationspartition, so bleibt nur die Möglichkeit, sie zu löschen und mit OS/2 neu anzulegen, wobei natürlich die Daten verlorengehen.

Bei einer Novell- oder Linux-Partition, die ja während der Installation von OS/2 ohnehin nicht benötigt wird, können Mutige wie folgt verfahren: Ändern Sie mit einem Diskeditor den Beginn der Partition so, daß sie auf Sektor 1 der nächsten logischen Spur beginnt. Aus Zylinder 0, Kopf 0, Sektor 2 wird also beispielsweise Zylinder 0, Kopf 1, Sektor 1. Mit diesen gezielten Falschinformationen sollte sich OS/2 ganz normal installieren lassen und die Partition dabei auch nicht anrühren. Nach erfolgreicher Installation tragen Sie wieder die richtigen Werte in der Partitionstabelle ein. Daß eine solche Operation nicht ungefährlich ist und nur nach einem Backup aller wichtigen Daten erfolgen sollte, versteht sich von selbst. (bo) (bo)