Brumm-Ex

Ich habe meine Soundkarte an die HiFi-Anlage angeschlossen, um eine bessere Wiedergabequalität zu erzielen. Statt dessen höre ich aber ein kräftiges Brummen, das vorher - bei der Wiedergabe über billige Böxchen (`Brüllwürfel´) - nicht hörbar war.

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Ich habe meine Soundkarte an die HiFi-Anlage angeschlossen, um eine bessere Wiedergabequalität zu erzielen. Statt dessen höre ich aber ein kräftiges Brummen, das vorher - bei der Wiedergabe über billige Böxchen (`Brüllwürfel´) - nicht hörbar war.

Als Ursache für den Brummer kommen mehrere technische Effekte in Frage. Eine ungenügende Glättung der Versorgungsspannung in der Soundkarten-Elektronik kann Brummeffekte hervorrufen, die erst die hochwertigen HiFi-Boxen wiedergeben. Auch eine fehlerhafte Kabelverbindung ist als Ursache denkbar. Sehr häufig rührt das Brummen aber von einer sogenannten Masseschleife her. Sie entsteht, wenn es durch doppelte Erdung via Schutzleiter zu einer zweifachen, direkten Verbindung der Massepotentiale der beteiligten Geräte kommt. Der PC ist über sein Netzteil geerdet, das mit dem Schutzleiter verbunden sein muß; die HiFi-Anlage beispielsweise über einen Plattenspieler mit Erdkontakt oder über das Antennenkabel des Receivers. Im Ergebnis ist eine ringförmige Leitung entstanden - eine einfache Spule - und dort hinein induziert das elektromagnetische Wechselfeld der Netzverkabelung ein sattes 50-Hz-Brummen.

Eine Masseschleife läßt sich testweise unterbrechen, indem man den Erdkontakt an einem der `zuständigen´ Schuko-Stecker - keinesfalls dauerhaft, Lebensgefahr! - mit Klebeband isoliert und/oder das Antennen- beziehungsweise Plattenspielerkabel abzieht. Verstummt danach der brummende Störton, steht die Ursache fest. Abhilfe läßt sich dann recht preiswert schaffen: mit Hilfe eines Stereo-Trennübertragers (eines Spezialtrafos für Audiosignale) aus der Auto-HiFi-Abteilung (z. B. der LNF-77 von Conrad Electronic für 29,90 Mark) unterbricht man die störende leitende Verbindung, ohne den Signalfluß zu hemmen (siehe Schaltbild). Am Line-Ausgang einer Soundkarte (max. Pegel etwa 0,5 bis 1 V) läßt sich der Übertrager direkt ankoppeln. Mit einem von 150 Hz bis 20 kHz nahezu linearen Frequenzgang (Abweichung <0,5 dB) und einem Klirrfaktor von 0,02 % genügt er auch für anspruchsvolle Audioanwendungen.

Sofern die betreffende Karte nur einen Lautsprecherausgang hat (und tatsächlich nur dann), sollte man sicherheitshalber die farbig unterlegten Bauteile verwenden; sie reduzieren die Signalspannung am Übertrager und begrenzen den Pegel auf maximal 0,7 V, was die Wicklung vor Überlastung schützt. Die Begrenzung erfolgt mit den beiden antiparallel geschalteten Dioden und bewirkt akustisch wenig erbauende Nebeneffekte. Wenn es also arg verzerrt und `krachend´ aus den HiFi-Lautsprechern tönt, hat diese Begrenzungsstufe `zugeschlagen´; drehen Sie in diesem Fall die Lautstärke am Soundkartenausgang herunter, und die Verzerrungen werden verschwinden.(uh) (uh)