Schnellformatierung

Wenn ich meine Festplatte mit dem DOS-Befehl `Format´ formatiere, dauert die Prozedur je nach Plattengröße mehrere Minuten. Der Ontrack Disk Manager bringt dasselbe in nur drei Sekunden fertig. Die Option `/Q´ des Format-Befehls, die ein schnelleres Formatieren ermöglichen soll, funktioniert leider nicht. Warum dauert das Formatieren mit normalen DOS-Mitteln so lange?

Der DOS-Befehl `Format´ formatiert eine Festplatte gar nicht im eigentlichen Sinne. Statt dessen liest er lediglich alle Sektoren einer Partition einmal ein, um sie auf Defekte zu überprüfen. Das kann bei Kapazitäten im Gigabyte-Bereich trotz der hohen Übertragungsraten aktueller Platten eine ganze Weile dauern. Anschließend schreibt er die Datenstrukturen des DOS-Dateisystems, also Bootsektor, FAT und ein leeres Inhaltsverzeichnis auf die Platte, wobei er eventuelle unlesbare Sektoren in der FAT als defekt markiert.

Die Option `/Q´ (für QuickFormat) verzichtet auf die Überprüfung sämtlicher Sektoren und legt lediglich FAT und Inhaltsverzeichnis einer Partition neu an. Aus Sicherheitsgründen läßt DOS sie jedoch nur zu, wenn die Partition bereits `formatiert´ ist, also ein gültiges Dateisystem aufweist. Eventuell als defekt markierte Cluster bleiben dies auch nach einer Schnellformatierung.

Für heutige Verhältnisse ist der DOS-Formatter übervorsichtig, denn sowohl EIDE- als auch SCSI-Festplatten kümmern sich selbständig darum, defekte Sektoren auszublenden. Eine moderne Platte sollte nach außen hin also überhaupt keine Defekte mehr aufweisen. Programme wie der Ontrack Disk Manager machen sich das zunutze und schreiben lediglich ein leeres Dateisystem auf die Platte. Da es jedoch auch durchaus zu Übertragungsstörungen auf dem (EIDE- oder SCSI-)Kabel kommen kann, ist es auch heute nicht verkehrt, eine Platte bei der ersten `Formatierung´ einmal auf Probleme zu untersuchen, wie es der DOS-Formatter erzwingt. Soviel Zeit sollten Sie sich der Datensicherheit zuliebe ruhig nehmen.(bo) (bo)