SCSI-Adapter wechseln
Derzeit betreibe ich eine SCSI-Festplatte an einem NCR-Adapter. Weil meine Backup-Software am NCR Probleme macht, da sie nur Adaptec-Treiber kennt, ĂĽberlege ich einen Umstieg auf einen Adaptec-SCSI-Adapter. Kann man gefahrlos einen SCSI-Adapter austauschen? Oder muĂź man danach die Festplatte eventuell neu partitionieren bzw. formatieren?
- Detlef Grell
Derzeit betreibe ich eine SCSI-Festplatte an einem NCR-Adapter. Weil meine Backup-Software am NCR Probleme macht, da sie nur Adaptec-Treiber kennt, ĂĽberlege ich einen Umstieg auf einen Adaptec-SCSI-Adapter. Kann man gefahrlos einen SCSI-Adapter austauschen? Oder muĂź man danach die Festplatte eventuell neu partitionieren bzw. formatieren?
Bei einem Umstieg von NCR auf Adaptec müssen Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit die Platte komplett neu einrichten. Umgekehrt ist ein Adapterwechsel dagegen ohne Datenverlust möglich. Das liegt am unterschiedlichen Mapping: Jeder SCSI-Adapter für PCs muß die linear durchnumerierten Speicherblöcke eines SCSI-Gerätes in eine INT-13h-taugliche Plattengeometrie aus Zylindern, Köpfen und Sektoren pro Spur (Cylinders, Heads, Sectors per Track, kurz CHS) umrechnen, damit PC-ROM-BIOS, DOS und so weiter die Platte verwalten können.
Seinerzeit hat Adaptec zwei Mappings kreiert, eines für Platten bis 1 GByte, eines für größere Platten. Fast alle anderen Hersteller unterstützen auch diese Mappings, benutzen aber eigene, wenn man die Platte zuerst mit ihnen einrichtet. Adaptec seinerseits unterstützt nur die eigenen Mappings, weswegen der Wechsel zu Adaptec zu Problemen führen kann.
Adaptecs 1-GByte-Mapping arbeitet mit 64 Köpfen und 32 Sektoren pro Spur, das ergibt 2048 Sektoren à 512 Byte oder 1 MByte pro Zylinder. Die maximal 1024 Zylinder ergeben somit gerade 1 GByte. Das neuere Adaptec-Mapping für große Platten hat 255 Köpfe und 63 Sektoren, somit knapp 8 MByte pro Zylinder und damit maximal knapp 8 GByte Gesamtkapazität. Da das BIOS nur ganze Zylinder verwalten kann, läßt sich die Kapazität bei diesem Mapping nur in 8-MByte-Schritten verwalten; am Ende der Platte bleibt also meist ein wenig `Verschnitt´ übrig. Adapter wie die von NCR berechnen dagegen in Abhängigkeit von der Kapazität ein möglichst verschnittfreies Mapping, indem sie die CHS-Werte individuell wählen.
Tückisch ist, daß man mitunter nicht sofort merkt, wenn zwei unpassende Mappings aufeinandertreffen. Es kann gut sein, daß ein Mapping sich mit einem anderen bis zu einigen 100 KByte oder gar MByte überschneidet. Das heißt, Booten und Directory-Anzeige klappen, meist sogar CHKDSK. Aber alle Programme, die jenseits der Mapping-Gleichheit liegen, werden abstürzen, da ihre Sektoren jetzt sozusagen `neu arrangiert´ auf der Platte liegen. Fatal wird es, wenn man schon neue Dateien in diesen Bereich kopiert hat, die nun möglicherweise Teile alter Dateien unrettbar überschrieben haben.(gr) (gr)