Kleinaktionäre kritisieren Vorstand von buecher.de
Der Vorstand von buecher.de kommt wegen des fallenden Aktienkurses und Investitionen in einen Finanzfonds in die Kritik.
Die Kleinaktionäre haben den Vorstand des Internet-Buchhändlers buecher.de auf der Hauptversammlung scharf kritisiert. Die Talfahrt des Aktienkurses am Neuen Markt in den vergangenen Monaten sei wesentlich drastischer ausgefallen als bei der Konkurrenz. "Wo ist hier noch die Erfolgsstory?", fragte Michael Leipold von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) am Montag in München. Es sei fraglich, ob es sinnvoll sei, künftig in das Unternehmen zu investieren.
Unter dem neuen Namen mediantis will buecher.de künftig die internationale Expansion vorantreiben und wieder zum Börsenliebling werden. Die Aktionäre beschlossen die Umbenennung mit großer Mehrheit. Die buecher.de-Aktie war Mitte 1999 für 19 Euro ausgegeben worden. Nach einem Höchststand von mehr als 45 Euro kurz nach der Emission setzte der Sinkflug ein. Nachdem buecher.de am Freitag seinen Geschäftsbericht vorgelegt hatte und starke Umsatzzuwächse vermeldet hatte, kletterte der Kurs des Online-Händlers am Montag um zwischenzeitlich 2,4 Prozent auf 10,85 Euro.
Vorstandssprecher Richard von Rheinbaben nannte die Kursentwicklung einen "Wermutstropfen". Die Aktie sei in einen "Börsenstrudel" geraten, habe sich aber insgesamt im Vergleich zur Konkurrenz noch vergleichsweise gut gehalten. Die Geschichte des Unternehmens sei trotz Kursverfalls eine Erfolgsstory. "Wir haben unsere Versprechen nicht nur gehalten, sondern übertroffen."
Christoph Öfele von der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) kritisierte unter anderem die Öffentlichkeitsarbeit des Vorstands. "Wesentliche Punkte werden unter den Tisch gekehrt." Bei buecher.de liege einiges im Argen. Leipold zeigte sich verärgert über die Investition von buecher.de in einen Finanzfonds. "Dafür haben Ihnen die Aktionäre ihr Geld nicht gegeben." (dpa) (chr)