Einwahlprobleme bei Flatrate-Anbieter Sonnet

Massive Einwahlprobleme müssen derzeit Flatrate-Kunden des Internet-Anbieters Sonnet hinnehmen – nach Lage der Dinge womöglich bis Jahresende.

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Massive Einwahlprobleme müssen derzeit Flatrate-Kunden des Internet-Anbieters Sonnet hinnehmen. Manche Surfer berichten über Dutzende oder gar Hunderte von fehlschlagenden Einwahlversuchen. Zusätzliche Unzufriedenheit erwächst noch daraus, dass die Hotline des Unternehmens dem Anfrageansturm nicht gewachsen ist. Die Beschwerden über Einwahlprobleme bei Sonnet häufen sich bereits seit dem 16. August.

"Das ist tragisch für uns, denn unsere Kapazitäten reichen aus", teilte Michael Förster vom technischen Support des Unternehmens auf Anfrage mit. Die Ursache liege nicht darin, dass die Sonnet-Infrastruktur zu wenige Einwahlports habe. Vielmehr würden die Anrufe gar nicht durchgestellt, sondern endeten wie in den Anfangszeiten der Liberalisierung des Kommunikationsmarktes mit einem Gassenbesetzt (der Switch weist den Ruf mit einem schnellen Besetztton ab, das ist beispielsweise bei Modem-Anrufen hörbar). Die Zahl der Points of Interconnection für Sonderrufnummern sei zu klein (bundesweit nur sechs) und die Kapazitäten dieser Bausteine zu knapp bemessen, sagte Förster. Deshalb hätten wohl alle Internet-Anbieter, die über 0800er Rufnummern angewählt würden, dieselben Probleme.

Anscheinend muss Sonnet dem Treiben tatenlos zusehen und kann für seine vergrätzen Kunden nichts tun, denn "für die Kapazität und die Zahl der Points of Interconnection ist der Carrier verantwortlich" – die Telekom. Die Telekom werde aber erst ab Anfang nächsten Jahres in der Lage sein, die Schwierigkeiten mit zusätzlicher Hardware aus dem Weg zu räumen. Schon in Zusammenhang mit den Einwahlproblemen bei ihrer Konzerntochter T-Online brauchte die Telekom Wochen, um die Kapazitäten ihrer Einwahlrouter zu erhöhen.

Trotz der Einwahlprobleme verzeichnet Sonnet nach Försters Angaben täglich weiterhin "mehrere Millionen" Surf-Minuten. "Doch leider – und verständlicherweise – verschärfen die Surfer die drin sind das Problem, indem sie dann drin bleiben." Auf die Frage, ob die Einwahlprobleme im Zusammenhang mit mangelnder Rentabilität des Flatrate-Angebots stünden, antwortete Förster: "Wir haben ein gutes Produkt. Eine Preisverdoppelung wie bei Surf1 steht bei uns nicht an." (dz)