Internet-Standardisierung: IETF will sich mit Stiftungsgeldern finanzieren

Die Standardisierungsorganisation IETF hängt schon lange am finanziellen Tropf der Internet Society. Jetzt will sie ihre Finanzierung auf mehr Füße als bisher stellen.

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Standardisierung: IETF will sich mit Stiftungsgeldern finanzieren

(Bild: dpa, Ralf Hirschberger)

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Von
  • Monika Ermert

Stiftungsgelder in Höhe von etwa 20 Millionen US-Dollar sollen die künftige Finanzierung der Internet Engineering Task Force (IETF) sichern. Auf dem 71. RIPE-Treffen in Prag ging IETF-Chef Jari Arkko mit dem Hut herum, um den ursprünglich 2012 aufgenommenen Fonds aufzufüllen. Arkko warb dafür, dass sich die regionalen Adressverwalter beim Aufbau des Stiftungsfonds einbringen, aus dessen Gewinnen die IETF künftig zehren könnte.

Arkko verwies auf steigende Kosten, die den Standardisierern auch durch Bemühungen um mehr regionale Diversität entstehen. Überdies gebe es sowohl in der technischen Standardisierung als auch auf dem für die IETF eher ungewohnten politischen Parkett viel Arbeit. "Wenn mir vor ein paar Jahren jemand gesagt hätte, dass wir einen Nachfolger für TCP suchen, hätte ich das kaum geglaubt", sagte der Finne, der im Hauptberuf bei Ericsson tätig ist.

6 Millionen US-Dollar gibt die IETF im Jahr 2015 aus, eine Million davon für die Herausgabe der Requests for Comments (RFC). Die RFCs sind die in der IETF erarbeiteten Standards, von denen viele zu den Grundpfeilern des Datenverkehrs im Internet gehören, angefangen bei TCP und IP. Bisher sichert die Organisation ihre Finanzierung vor allem über die Beiträge der Teilnehmer an den dreimal jährlich stattfindenden Treffen (rund 2,3 Millionen US-Dollar im Jahr 2015). Den Rest des Budgets sichern Unternehmenssponsoren und die Internet Society, die jährlich rund 2 Millionen Dollar zuschießen. (anw)