Medizin aus dem 3D-Drucker

Der amerikanische Arzt und Chemiker Martin Burke hat ein Gerät entwickelt, mit dem sich aufwändig zu bauende medizinische Wirkstoffe automatisch herstellen lassen. Der Apparat könnte künftig Forschung wie Praxis enorm erleichtern.

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Medizin aus dem 3D-Drucker

Hinter dem scheinbar wilden Gewirr von Schläuchen und Gefäßen steckt eine clevere Synthesemaschine.

(Bild: L. Brian Stauffer)

Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Katja Ridderbusch
  • Inge Wünnenberg

Automatisierung liegt im Trend – auch wenn es um Medikamente geht. Doch die Synthese von sogenannten kleinen Molekülen, auf denen viele Arzneimittel basieren, ist aufwändig. Ein wichtiger Vorstoß auf diesem Gebiet ist jetzt dem US-Mediziner Martin Burke gelungen: Der Chemieprofessor an der University of Illinois in Urbana-Champaign entwickelte gemeinsam mit seinem Team ein Gerät, das 14 Klassen der "small molecules" herstellen kann.

Bei Burkes Arbeit handelt es sich allerdings keineswegs um realitätsferne Grundlagenforschung: Die Wirkstoffe, die das Gerät herstellen kann, werden unter anderem in der Krebstherapie oder bei Asthma eingesetzt, wie Technology Review ("Die Molekül-Maschine") im neuen Heft berichtet (ab sofort im Handel oder online bestellbar). Darüber hinaus kann Burkes Molekülmaschine künftig anderen Forschern die Arbeit erleichtern. Wird ihnen die zeitaufwändige Synthese von Stoffen abgenommen, haben sie mehr Zeit für die Entwicklung neuer Medikamente.

Burke selbst nutzt seine Molekülmaschine ebenfalls praktisch. Gemeinsam mit dem Biotech-Investor Mark Goldsmith hat er Anfang des Jahres das Pharmaunternehmen Revolution Medicines im Silicon Valley gegründet. Dort will Burke sein Synthesegerät bei der Erschaffung neuer Präparate nutzen: "Wir wollen Marktführer bei der Entwicklung von Derivaten aus Naturstoffen werden."

Mehr dazu in der Dezember-Ausgabe der Technology Review (ab sofort im Handel oder online bestellbar). (jle)