"Heat Harvest": Ikea lädt Handy mit Kaffeetasse auf

Ikea kombiniert in "Heat Harvest" Technik zur Umwandlung von Wärme in Strom mit drahtlosem Laden. Damit könnten beispielsweise Tische mit der Wärme von abgestellten Kaffeetassen Mobilgeräte laden.

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heat harvest

(Bild: IKEA)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Denise Bergert

Die beiden Designstudenten Sergey Komardenkov und Vihanga Gore haben in Ikeas Forschungslabor Space10 gezeigt, wie sich im Haushalt entstehenden Abwärme in elektrische Energie umwandeln lässt. Als praktische Anwendung für ihre Heat Harvest genannte Technik präsentierten sie einen Tisch, der die Wärme einer darauf abgestellten Kaffeekanne, Teetasse oder eines Laptop verwendet, um ein ebenfalls auf dem Tisch liegendes Smartphone kabellos zu laden.

Das zugrundeliegende Konzept der Thermoelektrizität ist schon seit 200 Jahren bekannt, aber erst durch die Verwendung aktueller Nanotechnologie effizient nutzbar. Im Tisch verbaute Pads absorbieren die abgegebene Wärme und schicken diese durch einen kleinen thermoelektrischen Generator. Dadurch entsteht elektrische Energie, die eine drahtlose Ladestation an den Akku eines Smartphones weitergeben kann.

Bei dem Projekt der beiden Studenten handelt es sich derzeit nur um eine Machbarkeitsstudie. Für die Umwandlung von Wärme in elektrischen Strom benötigt man ein Material, welches Strom gut, Wärme jedoch schlecht leitet. Denn die Umwandlung nutzt große Temperaturunterschiede, um daraus effizient elektrische Energie zu erzeugen. Nur wenige Werkstoffe erfüllen diese Voraussetzung und dementsprechend hoch ist ihr Preis. Durch den Einsatz von Nanostrukturierung könnten beliebige Halbleiter so verändert werden, dass sie thermische Energie schlechter leiten – bei gleichbleibend hoher elektrischer Leitfähigkeit. Somit eignen sie sich besser für thermoelektrische Generatoren.

Die beiden Designstudenten kombinieren für Heat Harvesting diese hocheffiziente Wärme-Strom-Kopplung mit drahtlosen Ladegeräten. Der ladende Tisch ist dabei nur ein denkbarer Einsatz. Prinzipiell kann das Modul mit allen Wärmequellen gekoppelt werden.

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Es dauert wohl noch eine Weile, bevor Ikea die Technik in seine Möbel integriert. Erst in diesem Jahr hat das schwedische Möbelhaus damit begonnen, Tische und Nachrüstsätze für das schnurlose Laden von Mobilgeräten anzubieten. Diese basieren auf der induktiven Qi-Technik. Sie müssen mit einer Steckdose verbunden sein.

Siehe dazu bei MAKE: "Drahtlos Handys laden? Die Ikea-Kollektion im Test" (jab)