Knoppicillin-Update

Knoppicillin, die Antiviren-CD aus der Softwarekollektion 5, ist leider nicht ganz makellos: Seit Ende 2004 lassen sich die Virensignaturen eines der enthaltenen Virenscanner nicht mehr aktualisieren. Ein Update schafft Abhilfe.

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Die einzig sichere Methode, einen Rechner unter Virenverdacht zu überprüfen und -- falls nötig -- zu desinfizieren besteht darin, die Antiviren-Software von einem garantiert sauberen System zu starten. Die Software-Kollektion 5 in c't 20/04 enthielt ein solches System: Knoppicillin-3, eine abgespeckte Knoppix-Version, die wir um drei kommerzielle Virenscanner und eine menügesteuerte Bedienoberfläche erweitert haben. Wer vermutet, dass sein PC infiziert ist, kann den Rechner von der CD booten und mit wenigen Tastendrücken auf Viren überprüfen -- Aktualisierung der Virensignaturen aus dem Internet inklusive (siehe c't 20/04, S. 144).

Leider ist uns beim Erstellen der CD ein Bug durchgerutscht, der sich erst kurz vor dem Jahreswechsel bemerkbar machte und dazu fĂĽhrt, dass sich die Virensignaturen fĂĽr den Scanner von Sophos nicht mehr aktualisieren lassen. Wir haben daher ein Update erstellt, auf dem auch gleich die Virensignaturen auf den aktuellen Stand gebracht sind.

Ihre eigene aktualisierte Knoppicillin-CD können Sie mittels Jigdo erstellen. Diese Software vergleicht zwei CD-Images miteinander, packt die geänderten Daten in eine Datei und generiert aus dieser Datei und der Original-CD das neue ISO-Image. Sie benötigen also die CD mit der Software-Kollektion 5 aus c't 20/04, um eine neue CD mit dem aktualisierten Knoppicillin-3.1 zu erstellen.

Als Windows-Anwender verwenden Sie die Windows-Version von Jigdo. Entpacken Sie den Inhalt des zip-Archivs in einem eigenen Verzeichnis, beispielsweise C:\jigdo, und wechseln Sie in der Windows-Eingabeaufforderung in dieses Verzeichnis. Starten Sie dort das Programm jigdo-lite.

Jigdo fragt zunächst nach der URL einer .jigdo-Datei. Die richtige Antwort lautet ftp://ftp.heise.de/pub/ct/spezial/knoppicillin-3.1.jigdo. Da Jigdo lediglich die Dateien überträgt, die sich gegenüber der Original-CD verändert haben, müssen Sie die Softwarekollektion 5 aus c't 20/04 einlegen und den Ihrem CD-Laufwerk zugeordneten Laufwerksbuchstaben samt nachfolgendem Backslash (meist D:\) bei der Frage nach den "Files to scan" angeben. Jigdo lädt nun das File knoppicillin-3.1.template mit den geänderten Dateien herunter, liest die übrigen benötigten Dateien von der CD und erzeugt daraus ein neues ISO-Image knoppicillin-3.1.iso. Das brennen Sie dann mit einem Programm wie Nero, das bootfähige CDs erzeugen kann, auf einen Rohling -- fertig.

Linuxer verwenden am einfachsten das statisch gelinkte Jigdo-Binary. Nach dem Auspacken des Archivs startet man das Programm jigdo-lite im Verzeichnis jigdo-bin-0.71. Auch hier ist ftp://ftp.heise.de/pub/ct/spezial/knoppicillin-3.1.jigdo anzugeben. Die CD mit der Softwarekollektion 5 aus c't 20/04 ist wie unter Linux üblich zu mounten und das Verzeichnis, in das gemountet wurde, bei "Files to scan" anzugeben. Alles weitere läuft automatisch; am Ende fällt ein neues ISO-Image knoppicillin-3.1.iso von knapp 120 MByte Größe heraus, das mit dem Kommando

cdrecord -dev=<i>/dev/cdwriter</i> knoppicillin-3.1.iso

auf CD zu brennen ist. /dev/cdwriter ist dabei durch die Device-Datei des CD-Brenners (meist /dev/hdc oder /dev/hdd bei IDE-Brennern) zu ersetzen.

Nach dem Booten von der frisch gebrannten CD begrüßt Sie der Bootschirm mit der Versionsnummer Knoppicillin-3.1, und das Menüprogramm gibt sich als c't-CD 1.72 zu erkennen. Ansonsten hat sich nicht viel geändert: Wenn Sie Ihren PC in einem LAN mit DHCP-Server betreiben, sollte Knoppicillin bereits Netzanschluss gefunden haben. Modem-, ISDN- und DSL-Zugänge via DSL-Modem konfigurieren Sie von Hand über die entsprechenden Konfigurationsprogramme, die Ihnen ansonsten angeboten werden.

Ein Proxy für den Webzugriff lässt sich unter dem Menüpunkt "Einstellungen" eintragen. Von dort gelangen Sie auch zur Netzwerkkonfiguration, falls die Netzkonfiguration beim Systemstart fehlgeschlagen ist. Weitere Hinweise zum Umgang mit der Knoppicillin-CD finden Sie in dem Artikel zur Knoppicillin-CD in c't 20/04, S. 144. (odi)