IBM-Chef: Internet für den Mittelstand historische Chance
Das Internet bietet für den Mittelstand nach Einschätzung des Chefs von IBM Deutschland eine historische Chance.
Das Internet bietet für den Mittelstand nach Einschätzung des Vorsitzenden der Geschäftsführung der IBM Deutschland GmbH, Erwin Staudt, eine historische Chance. Die Einstiegskosten für die neuen Technologien seien sehr niedrig, sagte Staudt am heutigen Freitag in Schwerin. Außerdem verfügten Unternehmen mit einem Mitarbeiterstamm von zehn bis 500 Beschäftigten über flexible Strukturen für einen schnellen Einstieg.
Nach jüngsten Studien haben 94 Prozent der mittelständischen Betriebe einen Internetanschluss, 63 Prozent der Unternehmen verfügten über eine eigene Homepage, teilte der Vorsitzende mit. Nur 16 Prozent würden das Internet aber für den An- und Verkauf ihrer Produkte einsetzen. 1999 seien es elf Prozent gewesen. 20 Prozent dieser Unternehmen hielten eine eigene Homepage für verzichtbar.
Gerade die neuen Bundesländer haben nach Einschätzung von Staudt die Chance, schnell das Internet wirtschaftlich zu nutzen. Im Osten gebe es weniger traditionelle Industrie wie beispielsweise in Baden- Württemberg, die sich nur langsam in Richtung der neuen Technologien bewege. Gerade für die neuen Länder sei es wichtig, dass sich ein gesunder Mittelstand entwickle.
Nachdem die Internet-Wirtschaft Ende 1999 noch einen Umsatz von 2,5 Milliarden Mark in Deutschland erwirtschaftet habe, lag der Umsatz ein Jahr später Staudt zufolge bereits bei 52 Milliarden Mark. Experten rechneten für 2004 mit einer Steigerung auf 688 Milliarden Mark Umsatz. Die Zahl der Internet-Nutzer habe Ende 2000 bei 20 Millionen Menschen gelegen, im März dieses Jahres werde sie bereits die 30-Millionen-Grenze erreicht haben. Zudem werde von jährlich rund 70.000 Stellen in der Informations- und Telekommunikationsbranche ausgegangen.
Staudt forderte, mehr in die neuen statt die traditionellen Industrien zu investieren. Auch müssten noch mehr attraktive Standorte für Ansiedlungen geschaffen und vor allem mehr junge Menschen für Studiengänge wie Informatik und Wirtschaftsinformatik begeistert werden. Gravierend sei zudem der noch immer sehr geringe Frauenanteil in diesen Zweigen. (dpa) / (jk)