Programmiersprachen: Erstes Update für Visual Studio 2015 erweitert den Sprachhorizont

Durch die Unterstützung von Programmiersprachen wie Go, Java, Perl, Ruby und Swift wird Microsofts Entwicklungsumgebung zunehmend auch für .NET-unabhängige Entwicklungsszenarien interessant.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 20 Kommentare lesen
Erstes Update: Visual Studio 2015 erweitert den Sprachhorizont
Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Robin Sedlaczek
Inhaltsverzeichnis

Wie bereits angekündigt, hat Microsoft zum Monatswechsel das erste Update für die integrierte Entwicklungsumgebung Visual Studio 2015 veröffentlicht. Zugleich gab der Softwarehersteller das erste Update für den Team Foundation Server 2015 frei. Das Update für Visual Studio kommt mit vielen neuen nützlichen Funktionen daher, die Microsoft der Community im Vorfeld in Community Technology Previews und Release Candidates gezeigt und sich dafür Feedback abgeholt hat. Es gibt aber auch ein paar Überraschungen in den Release Notes.

Zuerst eine kleine, von der Community stark geforderte Neuerung. Das Update kommt mit einem neuen Icon daher, um parallele Installationen von Visual Studio besser auseinanderhalten zu können.

Das neue Icon

Die neueste Version 4.6.1 des .NET Framework ist nun Bestandteil der IDE. Eine Liste der neuen Funktionen gibt es hier. Interessanter ist allerdings die Unterstützung anderer Sprachen. Mit dem Update integriert Visual Studio nun Syntax-Highlighting und IntelliSense für Go, Java, Perl, Ruby und Swift. Unter der Haube unterstützt die IDE das TextMate-Bundle-Modell für Sprachgrammatiken und Snippets. Dadurch wird es möglich, Visual Studio um eigene Sprachen zu erweitern. Die Entwicklungsplattform aus Redmond öffnet sich damit zunehmend für .NET-unabhängige Entwicklungsszenarien.

Schnellere Build-Prozesse durch anpassbare Build-Pläne, parallelisierte Build-Ausführung und detailiertes Monitoring erlaubt die neue Partnerschaft zwischen Microsoft und IncrediBuild. Völlig kostenfrei können Entwickler nun die IncrediBuild-Build-Engine in Visual Studio nutzen. Wie das geht, lässt sich in einem aktuellen Blog-Beitrag nachlesen.

Das Update enthält nun die NuGet-Version 3.3. Zusätzlich haben die Redmonder die Oberfläche zum Verwalten von NuGet-Packages aufgeräumt und übersichtlicher gestaltet. Dazu wählte Microsoft eine Tabs-nutzende Struktur für die UI. Diese gruppierte die Arbeit mit den Paketen nach Such- und Filterfunktionen, einer Übersicht der installierten Pakete, einer Übersicht für Updates installierter Pakete und eine Konsolidierungsansicht für die Solution-weite Benutzung von Paketen.

Die neue NuGet-UI

(Bild: Microsoft)

Ein lange Zeit beanstandeter Nachteil in Visual Studio, insbesondere im Testmanager, war die fehlende Unterstützung für das parallele Ausführen von Unit-Tests. Mit dem Update 1 ändert sich das. Visual Studio nutzt das Vorhandensein mehrerer Kerne auf der CPU – pro Kern wird die komplette Test-Engine gestartet und in separaten Prozessen verwaltet. Diese Feature ist allerdings manuell zu aktivieren.

Die neuen Tools für Windows Universal Apps v1.2 sind nun in Visual Studio integriert. Damit lassen sich nun Anwendungen für den Windows 10 Build 1511 erstellen und im Microsoft Store veröffentlichen. Neue Funktionen, welche die Arbeit mit .NET Native, dem XAML Designer, dem Manifest-Designer, das Verpacken für den Store und das Debuggen erleichtern, sind in den Tools enthalten.

Ebenfalls neu ist die native Unterstützung für Behaviors in Universal Windows Apps. Mit ihnen lassen sich UI-Verhaltensweisen ohne imperativen Code erstellen und damit die Benutzerfreundlichkeit deutlich verbessern. Sie sind nun in das Studio integriert, stehen aber auch als NuGet-Pakete zur Verfügung. Die XAML-Behaviors wurden ebenfalls als Open-Source-Projekt von Microsoft veröffentlicht.

Siehe dazu auf heise Developer:

(ane)