Paketkopter: Unmut in Oberbayern über Drohnenpläne der Post

In Reit im Winkl will DHL, die Pakettochter der Deutschen Post, Lieferungen in entlegene Berggegenden testen. Mancher Hotel- und Restaurantbetreiber findet das nicht gut.

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Paketkopter

(Bild: dpa, Oliver Berg/Archiv)

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Die Deutsche Post will ihre Paketdrohne demnächst in einer Bergregion testen. Als Versuchsgebiet hat sich das Unternehmen Reit im Winkl in Oberbayern ausgesucht – doch dort regt sich Widerstand, wie das Traunsteiner Tagblatt berichtet. Mehrere Hotel- und Restaurantbetreiber haben sich demnach besorgt über das Vorhaben mit Briefen an den Bürgermeister, den Gemeinderat und die Zeitung gewandt.

Eine Packstation solle auf einer landwirtschaftlich genutzten Fläche errichtet werden. Das stehe im Gegensatz zu früheren Aussagen, nach denen die genutzten Flächen ausschließlich touristischen Belangen zur Verfügung stehen sollten, zitiert das Traunsteiner Tagblatt aus dem Brief. Zudem liege das Grundstück gegenüber der Tourist-Information im Zugangsbereich zu Winterwanderweg und Loipen. Bevor das Projekt genehmigt werde, sollten touristische und wirtschaftliche Belange gegeneinander abgewogen werden.

Die Deutsche Post will ihren "Paketkopter" für eilige Lieferungen an geografisch schwer zugänglichen Orten einsetzen. Voriges Jahr im Herbst unternahm sie knapp 40 Testflüge vom Festland bis zur ostfriesischen Insel Juist. Die daraus resultierenden Daten seien nun ausgewertet, zitiert die Zeitung einen DHL-Sprecher. In die Projektplanung in Reit im Winkl seien alle zuständigen Behörden und die Gemeinde frühzeitig einbezogen worden.

Ihren Paketkopter stellte die Deutsche Post beziehungsweise ihr Paketdienst DHL erstmals vor zwei Jahren vor. Seinerzeit überquerte die Drohne probehalber den Rhein.

DHL-Paketkopter (9 Bilder)

In Aktion

Die Lieferdrohne der DHL vor dem Posttower in Bonn (Bild: Mirco Lang)

(anw)