Lattepanda: Windows-10-Einplatinenrechner mit Arduino an Bord

Aus China wagt sich ein handtellergroßer Windows-PC ins Finanzierungsrennen auf Kickstarter. Für unter hundert Euro gibt es eine Vierkern-CPU, Schnittstellen satt, WLAN und Bluetooth sowie ein vorinstalliertes Windows 10.

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Lattepanda: Windows-10-Einplatinenrechner mit Arduino an Bord

(Bild: Lattepanda)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Peter König

Seit Erscheinen des ersten Raspberry Pi sind Kleinstcomputer ohne Gehäuse schick. Waren die ersten ihrer Art nur mit Vorsatz und viel Geduld als Desktop-Ersatz zu gebrauchen, gibt es inzwischen echte Kraftpakete unter den handtellergroßen Winzlingen, bei denen der Preis dennoch in der Regel unter 100 Euro bleibt. Genau in diese Nische passt auch der Lattepanda aus Shanghai, der aktuell auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter nach Unterstützern sucht. Statt Linux wie auf dem Raspberry Pi soll darauf allerdings Windows 10 laufen – angeblich in echter Desktop-Qualität, sodass man mit dem Rechnerchen seine Büroarbeiten erledigen, Videos schauen und sogar spielen kann.

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Kickstarter & Co.

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Ab einem Investment von 74 Euro (zuzüglich 18 Euro Versand) sollen Finanziers als Belohnung einen fertigen Lattepanda bekommen – inklusive vorinstalliertem Windows 10. Wer ein paar (oder auch ein paar mehr) Euro zusätzlich anlegt, bekommt beispielsweise ein Display obendrauf (7 Zoll, 1024 × 660 Pixel) oder einen Satz Sensoren für eigene Heim-Automatisierungs- oder Internet-of-Things-Projekte. Die Preise sind dann allerdings bereits dreistellig.

Schnittstellen und Spezifikationen des Lattepanda

(Bild: Lattepanda)

Als Prozessor ist ein Intel Atom (Cherry Trail) Quad Core mit 1,84 GHz Taktrate eingebaut, wie man ihn gewöhnlich in Tablets findet. Die Standardversion des Lattepanda hat 2 Gigabyte Arbeitsspeicher und 32 Gigabyte Massenspeicher (eMMC). Die Enhanced-Ausgabe bietet von beidem das doppelte und kommt mit vorinstallierter 64-Bit-Version von Windows 10. Es gibt drei nutzbare USB-Schnittstellen, eine 3.0er und zwei nach dem Standard 2.0; eine weitere Mikro-USB-Buchse ist für die Spannungsversorgung per externem Netzteil vorgesehen. Für die Vernetzung stehen Ethernet, WLAN und Bluetooth 4.0 zur Wahl. Einen Bildschirm schließt man wahlweise per HDMI oder über einen nicht näher spezifizierten "Display Connector" an; zusätzlich gibt es noch einen Anschluss für Touch-Eingabegeräte.

Als Co-Prozessor ist außerdem ein ATMega32U4 an Bord, der zusammen mit einer passenden GPIO-Port-Leiste den Minicomputer Arduino-kompatibel machen soll. Sieben gesonderte Steckkontakte sind für den schnellen Anschluss von Sensoren vom Lattepanda-Hersteller selbst vorgesehen; zwei weitere GPIO-Ports werden vom Intel-Prozessor angesteuert.

Ob der Lattepanda als Desktop-Ersatz wirklich Spaß macht, bleibt abzuwarten. Als gut ausgestatteter Kern eines Bastelprojekts hingegen spielt er preislich in einer ähnlichen Liga wie der Odroid-XU4. Der läuft allerdings unter Linux – wer Windows bevorzugt, könnte mit dem Lattepanda mehr Spaß haben. (pek)