Ausprobiert: Samsungs Virtual-Reality-Browser für Gear VR
Auf der Samsungs Gear-VR-System gibt es nun auch einen Webbrowser. Wir haben die Beta-Version von "Samsung Internet" ausprobiert - und haushohe Websites bestaunt.
Wer Internetseiten grundsätzlich zu klein findet, kann sie sich künftig in Hauswandgröße anschauen: Samsung bietet ab sofort für seine mobile Gear-VR-Plattform einen Virtual-Reality-Browser an. Wir haben die Beta-Version von "Samsung Internet" auf allen drei bislang erschienenen Gear-VR-Brillen ausprobiert, die ausschließlich mit aktuellen Samsung-Smartphones kompatibel sind. Im Unterschied zu rein mechanischen VR-Smartphone-Halterungen à la Google Cardboard kann GearVR auf zusätzliche Headtracking-Sensoren im Gehäuse zugreifen und bietet so ein besseres Mittendrin-Gefühl.
Samsung Internet: Browser für GearVR (9 Bilder)

(Bild: heise online / c't Magazin)
Der neue GearVR-Browser funktioniert mangels Tastatur vor allem über Sprache. URLs lassen sich auch per mit dem Smartphone gekoppelter Bluetooth-Tastatur nicht eingeben, man muss also grundsätzlich den Umweg über eine Suchmaschine gehen. Zur Auswahl stehen Google, Yahoo und Bing.
Die Navigation kann man auf Wunsch ausschließlich mit dem Kopf bewerkstelligen: Schaut man einen Link länger als drei Sekunden an, wird er geöffnet. Wem das zu umständlich ist, kann Links auch wie gewohnt "anklicken" – mit einem Tipp aufs Touchpad auf der rechten Seite des GearVR-Gehäuses.
Fast wie in Minority Report
Futuristisch: Geöffnete Tabs bilden einen Kreis im virtuellen Raum, was sich fast so cool wie die User-Interfaces beim Science-Fiction-Film Minority Report anfühlt. Beim Wechsel zwischen mehreren Tabs bietet sich ein Drehstuhl an – ansonsten wird bei längeren Surf-Sessions die Halsmuskulator stark in Mitleidenschaft gezogen. Die Größe der Tabs (beziehungsweise der Sehabstand) lässt sich in fünf Stufen einstellen.
Textlastige Seiten funktionieren nicht sonderlich toll in Virtual Reality, denn Schrift sieht grundsätzlich pixelig aus. Richtig Spaß macht der GearVR-Browser jedoch auf YouTube: Videos wirken im Vollbildmodus wie auf einer riesigen Leinwand in einem dunklen Kino. Youtube-3D-Videos werden korrekt stereoskopisch dargestellt, 360-Grad-Videos funktionieren ebenfalls einwandfrei und inklusive Umguck-Funktion. Was noch nicht funktioniert sind stereoskopische 360-Grad-Videos, die YouTube seit November unterstützt (und die häufig irreführend als "VR-Videos" bezeichnet werden). (jkj)