Mapping bei SCSI-Platten
Die SCSI-Adapter von Symbios Logic und Adaptec arbeiten ja mit einem unterschiedlichen `Mapping´. An einem Adapter formatierte Festplatten lassen sich daher nicht ohne weiteres an einem anderen Adapter betreiben. Wann wird dieses ominöse Mapping eigentlich aufgebracht, beim High-Level- oder nur beim Low-Level-Formatieren?
- Dr. Harald Bögeholz
Die SCSI-Adapter von Symbios Logic und Adaptec arbeiten ja mit einem unterschiedlichen `Mapping´. An einem Adapter formatierte Festplatten lassen sich daher nicht ohne weiteres an einem anderen Adapter betreiben. Wann wird dieses ominöse Mapping eigentlich aufgebracht, beim High-Level- oder nur beim Low-Level-Formatieren?
Weder noch. Streng genommen steht es überhaupt nicht auf der Festplatte, sondern hängt nur vom BIOS des SCSI-Hostadapters ab. Die Sektoren einer SCSI-Platte werden anhand ihrer logischen Blockadresse (LBA) adressiert. Das Festplatten-BIOS arbeitet jedoch aus historischen Gründen mit einer CHS-Adressierung (Cylinder, Head, Sector), also mit Zylinder-, Kopf- und Sektornummern. Das BIOS eines SCSI-Hostadapters ordnet einer SCSI-Platte eine logische Plattengeometrie zu, also eine gewisse Anzahl von Köpfen und Sektoren pro Spur, und rechnet die CHS-Adressen bei jedem Zugriff in LBA um.
Wie diese Geometrie aussieht, ist im Prinzip unwichtig, solange die Anzahl der Zylinder unter 1024 bleibt. Für Platten über 1 GByte hat Adaptec hier den De-facto-Standard 255 Köpfe und 63 Sektoren pro Spur geschaffen. Die Hostadapter von Symbios Logic wählen Kopf- und Sektorzahl dagegen je nach Plattenkapazität so, daß die Zylinderzahl gerade noch unter 1024 bleibt.
In gewissem Sinne wird die logische Plattengeometrie aber doch auf der Platte gespeichert, und zwar beim Partitionieren: In der Partitionstabelle stehen Anfang und Ende aller Partitionen in CHS-Adressierung. Das Ende einer Partition liegt grundsätzlich am Ende eines logischen Zylinders (obwohl es dafür eigentlich keinen besonderen Grund gibt). Die Endadresse einer beliebigen Partition enthält also die maximale Kopf- und Sektornummer, so daß sich daraus ermitteln läßt, welche Plattengeometrie bei der Partitionierung der Platte gerade gültig war.
Das BIOS der Hostadapter von Symbios Logic macht sich das zunutze, um sich flexibel auf die Mappings anderer Hostadapter einzustellen und deren logische Plattengeometrie zu übernehmen. Eine an einem Adaptec-Adapter partitionierte Platte läßt sich also problemlos an einem Symbios-Logic-Adapter weiterverwenden, während für den umgekehrten Weg eine Neupartitionierung erforderlich ist.
Um alle Spuren einer bestimmten logischen Geometrie von einer Platte zu entfernen, genügt es, alle Partitionen zu entfernen. Am einfachsten geht das, indem man mit einem Diskeditor den Master Boot Record löscht. Er befindet sich im ersten Sektor der Festplatte, also Zylinder 0, Kopf 0, Sektor 1. (bo) (bo)