Unity 5.3 bringt aufteilbare Szenen und vollständige WebGL-Implementierung

Die plattformübergreifende Entwicklungsumgebung für Spiele kann Szenen aufteilen, bringt neue 2D- und 3D-Effekte und implementiert offiziell WebGL als Zielplattform.

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Unity 5.3 bringt aufteilbaren Szenen und WebGL-Implementierung
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Rainald Menge-Sonnentag
Inhaltsverzeichnis

Die Entwicklungsumgebung für Spiele Unity bringt in Version 5.3 einige neue und aktualisierte Werkzeuge. Der integrierte Editor ist nun MonoDevelop 5.9, der unter anderem den Sprung zum Debugger vereinfacht. Der aktualisierte Szenen-Editor kann mehrere Szenen verwalten, wodurch Entwickler große Spielwelten einfacher unterteilen können. Das System unterstützt das Streamen von Szenen durch das dynamische Laden und Entfernen aus dem Speicher.

Ein beliebtes Genre der letzten Zeit sind Physik-Puzzles. Dazu bringt Unity neue Werkzeuge für 2D-Spiele. Der sogenannte Buoyancy Effector steuert die Interaktion zwischen Objekten und Flüssigkeiten. Konstrukte wie FrictionJoint2D und RelativeJoint2D ermöglichen die Verbindung zwischen beweglichen Objekten auf unterschiedliche Art, die beispielsweise beim Zusammenstoß mit anderen Gegenständen auseinanderbrechen.

Unter der Haube hat das veraltete OpenGL 2.1-Backend des Vorgängers durch OpenGL Version 4.x ersetzt. So können Entwickler für Linux, Windows und OS X die zahlreichen erweiterten Funktionen nutzen. Noch dürfen sie manuell auf OpenGL 2.1 umschalten. Allerdings warnt das Team in den Release-Notes, dass vermutlich die kommende Unity-Version den alten OpenGL-Zopf abschneiden wird. Das Particle System hat eine komplette Überarbeitung erfahren. Es bietet volle Kontrolle über die Partikel auf allen drei Achsen und für die Kollision mit Objekten. Zudem gibt es einen Skinned Mesh Emitter..

Mit Version 5.3 unterstützt Unity WebGL nun auch offiziell, nachdem die Bibliothek seit Version 5.0 lediglich als Preview integriert war. Die Web Graphics Library ermöglicht die Verwendung von 3D-Hardwarebeschleunigung im Browser. Abgesehen von einigen Fehlerkorrekturen im Vergleich zur bisherigen Implementierung bietet die neue Version einen verbesserten Shader mit Reflektionsfunktionen in Desktopqualität. Bisher nutzte Unity für WebGL die vereinfachte Shader-Funktionalität für Mobilgeräte über OpenGL ES 2.0. Außerdem dürfen Entwickler bei WebGL weiche Schatten verwenden. Auch übernimmt die Engine die Dateikompression bei der Kommunikation zwischen Server und Client. Passend zur offiziellen WebGL-Implementierung listet jetzt auch Cloud Build WebGL als Zielplattform.

Zum Erstellen von VR-Spielen bietet Unity 5.3 ein Beispielprojekt, das drei Minispiele und ein speziell angepasstes Menü beinhaltet. Für zusätzliche Einnahmen können Entwickler In-App-Käufe in ihre Spiele integrieren und gleichzeitig über die Unity Analytics Platform auswerten. Die vollständige Liste der neuen Features steht in den Release Notes.

[Update 9.12. 18:45]

Ein Aspekt, der für OS-X-Developer interessant ist, fehlte in der Meldung: Unity 5.3 ermöglicht die Verwendung der neuen Grafikschnittstelle Metal, die Apple in El Capitan eingeführt hat. Das bisher experimentelle Feature funktioniert nur bei Standalone-OS-X-Builds. (rme)