Im zweiten Anlauf geklappt: JAXA-Raumsonde Akatsuki erreicht Venus-Orbit

Wie erhofft, ist es der japanischen Weltraumagentur JAXA im zweiten Versuch gelungen, die Sonde Akatsuki in einen Orbit um die Venus zu bugsieren und erste Fotos zu machen. Vor fünf Jahren war das Manöver noch an einem Defekt gescheitert.

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JAXA-Raumsonde Akatsuki

(Bild: Akihiro Ikeshita/JAXA)

Lesezeit: 2 Min.

Der japanischen Weltraumagentur JAXA ist es im zweiten Anlauf gelungen, die Sonde Akatsuki ("Morgendämmerung") in einen Orbit um die Venus einschwenken zu lassen. Das am Montag eingeleitete Manöver sei sogar noch besser gelaufen, als gehofft, teilten die Forscher am Mittwoch mit. Das hätten die Daten ergeben, die die Sonde seitdem zur Erde übermittelt hat. Demnach kreist sie derzeit alle 13 (Erden-)Tage und 14 Stunden um den zweiten Planeten und nähert sich ihm dabei auf bis zu 400 Kilometer. Noch beträgt der größte Abstand zur Venus auf dieser Umlaufbahn jeweils 440.000 Kilometer, der soll aber im April 2016 auf rund 310.000 Kilometer verringert werden.

Ursprünglich hatte Akatsuki im Dezember 2010 die Venus erreichen sollen. Aufgrund eines Defekts lief dieses Manöver aber schief und die Sonde kreiste danach um die Sonne. Erst mit Hilfe des nicht defekten Lageregelungssystems gelang es der JAXA, die Sonde – fünf Jahre später – doch noch in eine Umlaufbahn zu bugsieren. Ursprünglich war ein Orbit mit 300 (Periapsis) und 79.000 Kilometern (Apoapsis) Abstand zur Venus vorgesehen. Das war nach dem gescheiterten ersten Anlauf nicht mehr möglich und nun hatten die Verantwortlichen eine Apoapsis (Höchstabstand des Orbits) von 490.000 Kilometern vorgesehen, erklärt die Planetary Society. Das es nun deutlich weniger geworden ist, sei als weiterer Erfolg zu werten.

Die Venus-Sonde Akatsuki (9 Bilder)

Die Venus aus 68.000 Kilometern Entfernung, aufgenommen mit der 1μm-Kamera (IR1) im infraroten Spektrum nach dem Einschwenken Ende 2015
(Bild: JAXA)

Insgesamt sei die Sonde in einem guten Zustand und wichtige Instrumente einsatzfähig. Sie sollen nun ausgiebig getestet werden, bevor ab April 2016 der reguläre Forschungsbetrieb begonnen werden soll. Dann soll die Sonde auch in einen noch einmal etwas engeren Orbit eingeschwenkt sein. Mit drei Kameras hat die Sonde bereits erste Aufnahmen gemacht und zur Erde gesendet. Sie waren während der Jahre davor durch eine geschickte Drehung der Sonde vor zu starker Sonneneinstrahlung geschützt worden, berichtet die Planteary Society. Inwieweit andere Instrumente dabei Schaden genommen haben, müsse nun noch festgestellt werden. Akatsuki solle schließlich als eine Art Wettersatellit für die Venus arbeiten, der die Bewegung der Atmosphäre dreidimensional abbildet. (mho)