Eisprung, Fintech, frische Luft: Bitkom prämiert Startups des Jahres

Auf der Hub Conference des IT-Verbandes Bitkom wurden im Rahmen des Gründerwettbewerbs der Startup-Initiative zum zehnten Mal die Startups des Jahres gekürt.

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Innovators‘ Pitch 2015: StartUps des Jahres kümmern sich um Finanzdaten, den Eisprung und Luftreinigung

Green City wurde für seine Luftreinigungsbank ausgezeichnet.

(Bild: Detlef Borchers/heise online)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Detlef Borchers

Die Finanzanalysten von Figo, die Ovulationsspezialisten von VivoSensMedical und die Moosexperten von Green City Solutions sind die innovativsten StartUps Deutschlands im Jahre 2015. Die drei Gewinner beim Innovators' Pitch des Bitkom erhalten jeweils 5000 Euro, eine Bitkom-Mitgliedschaft und zwei Monate Unterstützung durch das Inkubator-Programm der Deutschen Telekom.

Figo befreit nach eigenen Angaben "Bankdaten aus den Silos der Banken" und macht sie "übergreifend nutzbar". Wie Figo-Chef André Bajorat auf der Hub Conference erklärte, habe man allein in Deutschland 40 zahlende "Bank Disruptors" als Kunden, die 50 Millionen Kontendaten und Kreditkarten-Abrechnungen via API auswerten. Im nächsten Schritt will die junge Firma das Angebot auf Europa ausweiten und Daten aus 200 Millionen Konten extrahieren. Zu den eigenen Finanzen gab das Unternehmen aber keine Auskunft.

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Der OvulaRing von VivoSensMedical ist ein mobiler Eisprung-Rechner, der 288 Mal die Körperkerntemperatur der Frau misst, die fruchtbaren beziehungsweise unfruchtbaren Tage mit 99%-iger Wahrscheinlichkeit erkennt und in eine App überträgt. Er ist als Medizinprodukt zertifiziert und hat bereits 1000 Kundinnen gefunden, die nach Aussage von Bettina Brammer zu 60 Prozent zufrieden sein sollen. Im kommenden Jahr will das 2011 gestartete Unternehmen profitabel sein.

Green City Solutions schließlich zeigt eine Konstruktion aus Drähten, Sonnenkollektoren, einem Raspberry Pi als Steuerrechner sowie einer Sitzgelegenheit und einer Wand, die mit einem Moos bewachsen ist. Dieses Supermoos soll die Feinstaubfilterleistung von 275 Bäumen haben. Während die Bank als WLAN-Hotspot arbeitet, reinigt das Moos Luft und Regenwasser. Erdacht hat sich diese CityTree genannte Installation ein Vier-Mann-Team, das bereits erste Verkaufserfolge mit dem 25.000 Euro teuren Stadtreiniger erzielen konnte. Kunden sind die AOK Plus und die norwegische Stadt Oslo.

Wie CIO Liang Wu bei der Preisverleihung in Berlin erklärte, reichten 116 CityTrees, um die Feinstaubbelastung der Hauptstadt um 10 µg/m³ zu senken. Für 2016 rechnet man mit ein ersten Gewinn von 3,5 Millionen, entsprechend dem Verkauf von 140 Moosbäumen. Doch der große Gewinn soll mit der Expansion in den asiatischen Markt kommen, für den Stückzahlen von 1300 Installationen genannt werden. Erster Interessent soll die Smog-Metropole Hongkong sein.

[Update 11.12.2015 – 11:50 Uhr] Der OvulaRing misst regelmäßig die Körperkerntemperatur und das Unternehmen dahinter wurde 2011 gegründet. Beide Angaben wurde korrigiert.

Hinweis: Die Heise Medien GmbH & Co. KG ist seit November Mitglied im Bitkom. (mho)