Fotokunst: Die Schatzkammer des MoMAs

Das Museum of Modern Art (MoMA) zeigt in einem Bildband über sechshundert seiner besten Fotokunstwerke.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 1 Kommentar lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Sebastian Arackal

Die Mechanismen des Kunstmarktes sind schwer durchschaubar. Einige Fotokünstler haben es jedenfalls geschafft, sich zu etablieren. Als Ritterschlag gilt, wessen Bilder in die Sammlung des New Yorker Museum of Modern Art aufgenommen werden. Das Museum gilt als finanzstark und hat ein Comitee on Photography, das nach Auskunft des Museumsdirektors Glenn D. Lowry "durch seine Großzügigkeit den Erwerb vieler Bilder ermöglichte". Insgesamt soll die Sammlung inzwischen über 25.000 Werke umfassen. Wegen der zum Teil üppigen Wertsteigerung von vielen dieser Fotos macht es durchaus Sinn, die Bestände als Schatzkammer zu bezeichnen. Einige deutsche Fotografen sind mit ihren Bildern vertreten, darunter die Düsseldorfer Thomas Ruff (57), Andreas Gursky (60) und der Berliner Michael Wesely (52).

Ein neuer Bildband zeigt eine Auswahl aus der MoMA-Sammlung ab den Sechzigern. Bescheidenheit ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr – die Publikation trägt ganz in diesem Sinne den stolzen Titel: "Die große Geschichte der zeitgenössischen Photographie 1960 bis heute". Diesen Anspruch kann der Bildband (Schirmer/Mosel Verlag, 78 Euro) über weite Strecken einlösen. Über die Bildauswahl für Kapitel wie "Erzählerische Konstrukte", "Photographie und Massenmedien" oder "Experimentelle Gestaltung" lässt sich natürlich stellenweise diskutieren. Insgesamt werden aber spannende und gut strukturierte Einblicke in die Fotokunstbestände des Museums gegeben. Man kann das Buch auch als Inspirationsquelle betrachten, um sich mit dem Werk des ein oder anderen darin (eher kurz) vorgestellten Fotokünstlers dann mit anderen Quellen weiter im Detail beschäftigen. (sea)