SCSI-Fachbegriffe

Im Zusammenhang mit SCSI lese ich des öfteren die Begriffe Tagged Command Queueing und SCSI Linking. Was ist das eigentlich und wofür braucht man es?

vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Dr. Harald Bögeholz

Im Zusammenhang mit SCSI lese ich des öfteren die Begriffe Tagged Command Queueing und SCSI Linking. Was ist das eigentlich und wofür braucht man es?

Beide Begriffe haben damit zu tun, wie der Hostadapter Kommandos an ein SCSI-Gerät absetzt. Der SCSI-Bus ist für den gleichzeitigen Betrieb mehrerer Geräte ausgelegt. Wenn ein Gerät mit einem anderen Kontakt aufnehmen will, muß es sich darum bewerben, den Bus benutzen zu dürfen (Arbitration), um anschließend ein Kommando abzusetzen und eventuell Daten zu übertragen. Beim Linking (zu deutsch Verkettung) signalisiert der Hostadapter dem Zielgerät durch ein bestimmtes Bit im SCSI-Kommando, daß er gleich nach dessen Beendigung ein weiteres Kommando absetzen möchte. So läßt sich die Arbitrierungsphase einsparen. Da alle SCSI-Platten das Linking seit vielen Jahren beherrschen, ist es als Unterscheidungsmerkmal mittlerweile unwichtig.

Tagged Command Queueing bedeutet, daß der Hostadapter mehrere voneinander unabhängige Kommandos an eine Festplatte abschicken kann. Diese verwaltet sie in einer Warteschlange (Command Queue) und bearbeitet sie nacheinander, wobei sie - abhängig von den Kommandos - die Reihenfolge ändern kann, um den Durchsatz zu optimieren. Davon profitieren nur Multitasking-Umgebungen, in denen mehrere Prozesse oder Threads gleichzeitig Festplattenzugriffe durchführen, wie zum Beispiel Web-Server. Die Büroanwendung unter Windows wird dagegen durch Command Queueing auch nicht schneller.

Während es vor einigen Jahren noch Low-End-SCSI-Platten gab, die kein Command Queueing beherrschten und sich daher für den Server-Einsatz weniger gut eigneten, sind diese mittlerweile ausgestorben. Alle neuen SCSI-Laufwerke kommen in letzter Zeit mit Command Queueing auf den Markt. (bo) (bo)