Die Zukunft von Firefox OS im Internet der Dinge: Vom Smart Router über den TV-Stick bis zum Tastatur-Computer

Firefox OS ist tot. Es lebe Firefox OS - vielleicht, jedenfalls. Zumindest gibt es bei der Mozilla Foundation schon einige Ideen dazu, was das Firefox OS für das Internet der Dinge denn so alles anstellen soll.

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Die Zukunft von Firefox OS im Internet der Dinge: Vom Smart Router über den TV-Stick bis zum Tastatur-Computer

Vielleicht braucht Firefox OS ja angesichts seiner geänderten Wege in die Zukunft mal ein neues Wappentier. Wie wär's mit dem roten Panda, ebenso wie der Rotfuchs oft auch Firefox (Feuerfuchs) genannt?

(Bild: Chmehl, Lizenz CC BY 2.5)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Jürgen Kuri
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Die Organisation hinter dem Webbrowser Firefox hatte ihr Projekt, mit Firefox OS im Smartphone-Markt ein eintscheidendes Wörtchen mitzureden, vor kurzem sang- und klanglos beerdigt. Schon damals hieß es aber, dass Firefox OS selbst aber keineswegs tot sei, sondern man damit Projekte für "vernetzte Geräte" voranbringen wolle. Nun sind erste Konzept-Studien aufgetaucht, die zeigen, wo das Firefox OS auf seiner Reise ins Internet der Dinge so überall Station machen könnte.

In einem geleakten Dokument der Mozilla-Stiftung, das der spanische Blog hipertextual veröffentlichte, werden als "vernetzte Geräte" für Firefox OS ein Tablet mit reiner Webbrowsing-Funktion, ein TV-Stick, ein "intelligenter" Router und ein Keyboard-Computer sowie ein Minimal-Tablet erwähnt. Gegenüber Venture Beat bestätigte die Mozilla Foundation die Echtheit des Dokuments - schränkte aber gleichzeitig ein, dass es sich um frühe Konzeptstudien eines der Mozilla-Entwickler handele.

Man sei immer noch in einem frühen Stadium bei Untersuchung und Prototypen-Entwicklung für Firefox OS in der Welt der vernetzten Geräte, meinte Denelle Dixon-Thayer, Mozillas Chief Business Officer und Chef-Juristin.

Die Konzepte des Mozilla-Entwicklers sehen mehrere Einsatzgebiete für Firefox OS im Internet der Dinge vor. Dazu gehört etwa ein TV-Stick, der jedes Fernsehgerät zu einem "Smart-TV" mit Internet-Zugang machen soll.

An diesem Vorschlag sieht man allerdings auch, dass die Überlegungen tatsächlich noch in einem sehr frühen Stadium sind: Hat man Firefox OS auf Smartphones schon angesichts der erdrückenden Konkurrenz zurückgezogen, ergibt ein TV-Stick mit Firefox OS ebenfalls wenig Sinn – vor allem angesichts der Marktdominanz von Amazon und Google bei USB-Sticks für Netzzugang und Streaming-Angeboten für TVs.

Ein weiterer Vorschlag besteht in einem "Smart Hub", einem Router mit Firefox OS, der zum "wirklichen Zentrum des digitalen Heims" werden soll. Das Gerät würde laut dem Konzept den Schwerpunkt auf Sicherheitsfunktionen legen

Der Firefox Hub würde eine Firewall sowie Kontrollmöglichkeiten zum Schutz der Privatsphäre und elterliche Einschränkungen für die Netznutzung durch Kinder bieten. Er hätte die Aufgabe, alle vernetzten Geräte eines Haushalts unter einen Hut zu bringen und eine zentrale Verwaltung für Heimautomatisierung zu liefern.

Für Ausbildungszwecke und sich entwickelnde Märkte sehen die Konzepte zudem einen Tastatur-Computer auf Basis des Raspberry Pi vor – ähnliche Ansätze gab es ja beispielsweise schon mit den OLPC, der Schüler in Entwicklungsländern mit günstiger, robuster Hardware ausstatten sollte, von dem aber nicht sehr viel übrig geblieben ist.

Neben diesen Geräten denkt die Mozilla Foundation auch an ein Firefox-Tablet. Aber halt: Tablets mit Firefox OS gibt's doch schon? Nun, dieses neue Tablet, Firefox Pad genannt, soll überraschenderweise nicht die Tablet-Technik hin zum Notebook erweitern, sondern im Gegenteil die Tablet-Funktionen weiter reduzieren – im Prinzip auf das Browsen im Web, eine Art noch weiter abgespecktes Chrome OS. Laut dem Konzept wäre solch ein Firefox Pad für ältere Nutzer und diejenigen gedacht, die erst sehr spät neue Techniken einsetzen (late adopters).

Bei all diesen Studien ist keineswegs sicher, dass sie jemals als Geräte Realität werden. Es sind offensichtlich wirklich sehr frühe Überlegungen innerhalb der Mozilla Foundation.

Zudem enthalten die Konzepte auf den ersten Blick wenig wirklich Neues, das nicht in der einen oder anderen Variante schon in existierenden Geräten vorhanden ist oder in mehr oder weniger erfolgreichen Projekten bereits versucht wurde. Die Zukunft von Firefox OS steht also auch angesichts dieser Konzept-Studien von Mozilla noch in den Sternen. (jk)