Moderne Zucht soll zwei ausgestorbene Riesenschildkröten zurückbringen

In manchen Galapagos-Riesenschildkröten stecken noch genetische Informationen von ausgestorbenen Schwesterarten. Diese sollen jetzt mit Hilfe von klassischer Zucht und moderner Technik zurück auf die Welt kommen.

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Moderne Zucht soll zwei ausgestorbene Riesenschildkröten zurückbringen
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Von
  • Sascha Mattke

Mit dem Tod von „Lonesome George“ im Juni 2012 galt die Unterart der Pinta-Riesenschildkröten als ausgestorben, doch Wissenschaftler wollen sich damit nicht zufriedengeben: Sie haben 1500 Schildkröten von der benachbarten Galapagos-Insel Isabella genetisch analysiert, um noch Spuren des Genoms ihrer ausgestorbenen Verwandten zu finden. Mit gezielter Zucht der ähnlichsten Tiere sollen jetzt neue Riesenschildkröten der Unterarten Pinta und Floreana entstehen, berichtet Technology Review online in „Wie zwei Schildkrötenarten zurückkommen“.

Als Nächstes ist geplant, die Tiere in Gefangenschaft zu züchten, um die einzigartige Genetik der verlorenen Populationen so weit wie möglich neu zu erschaffen.„In nur ein paar Generationen müsste es möglich sein, Schildkröten mit 95 Prozent der „verlorenen“ Gene ihrer Vorfahren zu bekommen“, schreibt Sandra Blakeslee in einem Bericht über das Projekt in der New York Times.

Dazu arbeiten die Forscher mit genetischen Analysen, insbesondere mit markergestützter Selektion. Dabei handelt es sich im Prinzip um klassische Zucht, nur erweitert durch die Fähigkeit, das Genom von Zuchtpartnern zu analysieren, um darin genetische Marker für die gewünschten Merkmale zu finden. Am Computer erstellte Rekonstruktionen der Pinta- und Floreana-Genome sollen als Ziele für das Zuchtprojekt dienen, und mit Computerhilfe werden auch Vorhersagen über das Ergebnis von komplexen genetischen Kreuzungen erstellt.

Mehr dazu bei Technology Review online:

(sma)