LG und Philips legen Röhrenproduktion zusammen
Durch ein Joint Venture von LG und Philips bei der Röhrenproduktion für Computermonitore und Fernsehgeräte entsteht der größte Röhrenhersteller für CRTs und TVs weltweit.
Der koreanische Konzern LG Electronics und Royal Philips Electronics aus den Niederlanden wollen zukünftig gemeinsam Röhren für Computermonitore und Fernsehgeräte produzieren. Am noch namenlosen Joint Venture mit Sitz in Hongkong sind beide Unternehmen zur Hälfte beteiligt.
Mit 6 Milliarden US-Dollar Umsatz hält das neue Unternehmen 25 Prozent des Weltmarktes für Röhren für TV und PC-Monitore – deutlich mehr als der derzeitige Marktführer Samsung SDI. Bereits im September 1999 legten LG und Philips ihre LCD-Produktion zusammen. Philips erwarb seinerzeit für 1,6 Milliarden US-Dollar 50 Prozent des LG-Flachbildschirmbereichs – heraus kam die LG.Philips LCD, einer der größten Hersteller von LCD-Panels weltweit.
Während Philips eine starke Marktposition bei Röhren für Fernsehgeräte hat, liegt LGs Stärke im Bereich der CRTs (Cathode Ray Tubes) für Desktop-Computermonitore. Hier können sich die Partner ebenso ergänzen wie bei den Zielmärkten: Philips ist vor allem in Europa und Amerika präsent, LG dagegen im asiatischen Markt eine der dominierenden Marken. LG hat jedoch die bessere Ausgangsposition: Ebenso wie beim LCD-Deal im vergangenen Jahr ist Philips auch bei der Röhrenproduktion der zahlende Part. Die Koreaner erhalten von den Niederländer 1,1 Milliarden US-Dollar, daneben will Philips für 500 Millionen US-Dollar LG-Vorzugsaktien erwerben. LG möchte mit dem Geld neue Mobilfunklizenzen in Korea für Handys der dritten Generation finanzieren. Davon könnte Philips ebenfalls profitieren: Die beiden Unternehmen werden möglicherweise auch ihre Mobilfunkbereiche zusammenlegen. (uk)