SDSL-Anbieter kooperiert mit Richtfunknetzbetreiber

Das Kölner Unternehmen QSC, Anbieter von Breitband-Zugängen auf SDSL-Basis, hat eine Allianz mit dem Richtfunknetzbetreiber Mediascape Communications abgeschlossen.

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Das Kölner Unternehmen QSC, Anbieter von Breitband-Zugängen und -Infrastruktur auf SDSL-Basis, hat eine Vertriebspartnerschaft mit Mediascape Communications, einem Richtfunk-Netzbetreiber, abgeschlossen. Mediascape soll demnach ihre Multimedia-Dienstleistungen auch über SDSL-Zugänge anbieten können.

"Nach der Partnerschaft mit dem Kabelnetzbetreiber PrimaCom ist diese Vereinbarung ein weiteres Signal, dass scheinbar rivalisierende Techniken wie Richtfunk und DSL sich perfekt ergänzen können," meint Bernd Schlobohm, Vorstandsvorsitzender der QSC AG. "Unsere Technik hat den Vorteil, dass praktisch jeder Haushalt ans Telefonnetz angeschlossen ist, und dass sie aufgrund unseres schnellen Netzausbaus schon jetzt in vierzig Städten verfügbar ist."

Mediascape will nun Internet-Service-Providern den breitbandigen Zugang an das QSC-Netzwerk mit 155 MBit/s richtfunkgestützt per Wireless Local Loop anbieten. Per Telefondraht – über die QSC-Infrastruktur – will Mediascape in Zukunft hingegen solche Kunden an das Internet anschließen, die einen Bandbreitenbedarf von 144 kBit/s bis 2 MBit/s haben. Doch die Partner wollen sich nicht nur bei den Produkten ergänzen, sondern auch von der besseren geographischen Verbreitung profitieren. Beide Unternehmen haben jedoch als Zielgruppe lediglich "kleine und mittelständische Unternehmen" auserkoren, eine Konkurrenz für den preislich deutlich günstigeren Internet-Anschluss per ADSL-Technik dürfte sich aus der Allianz derzeit nicht ergeben.

Die SDSL-Technik, bei QSC unter dem Namen Speedway-DSL angeboten, nutzt die Teilnehmeranschlussleitung auf Basis des entbündelten Netzzugangs. Auch ADSL, eine Technik mittels der die Deutsche Telekom ihre T-DSL-Anschlüsse anbietet, setzt auf der Teilnehmeranschlussleitung, der Digital Subscriber Line, DSL, auf. Während jedoch die Asymmetric Digital Subscriber Line in Empfangsrichtung schneller ist als in Senderichtung (bei T-DSL 768 kBit/s und 128 kBit/s), bietet die Symmetric Digital Subscriber Line in beide Richtungen die gleiche Geschwindigkeit. Entsprechend sind die Anwendungsschwerpunkte verschieden: Während sich ADSL gut zum Surfen eignet, das einen Großteil der Daten zum Anwender bringt und nur wenig Datenaufkommen in Gegenrichtung zu bewältigen hat, dient SDSL beispielsweise zum Koppeln von Netzwerken, zur Bewegtbildübertragung oder zum Web-Hosting. (dz)