Apple erwägt Dual-Kamera-System für das iPhone

Zwei nebeneinander liegende Kameras können einen optischen Zoom sowie weitere Funktionen ermöglichen, führt der iPhone-Hersteller in einem neu veröffentlichten Patentantrag aus.

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Dual-Kamera-System
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Von
  • Leo Becker

Apple hat Patentschutz für ein Mobil-Kamerasystem angemeldet, das auf zwei nebeneinander liegende Kameras setzt. Dies geht aus einem neu vom US-Patent- und Markenamt veröffentlichten Antrag hervor. Durch zwei etwa auf der Rückseite eines iPhones angebrachte Kameras kann der Patentschrift zufolge ein optischer Zoom umgesetzt werden. Statt wie gewöhnlich auf "bewegliche mechanische Teile" zu setzen, deren Integration bei dünnen Mobilgeräten problematisch ist, schlägt Apple die Verwendung zweier Kameras mit unterschiedlichen Brennweiten vor.

Der Nutzer könne dann die passende Aufnahme auswählen oder beide kombinieren, um ein verbessertes Ergebnis zu erzielen, erklärt Apple. Neben der Zoom-Option könnte ein Dual-Kamera-System dem Nutzer außerdem ermöglichen, die Schärfe – in einem gewissen Rahmen – nachträglich selbst festzulegen. Ebenso sind verschiedene Blickwinkel und Bildausschnitte denkbar, führt Apple an.

Die Kombination von bewegten Bildern, die Kamera 1 aufzeichnet, mit statischen Fotos der zweiten Kamera erwähnt der Patentantrag ebenso – eine ähnliche Funktion bieten bereits die Live-Bilder des iPhone 6s und iPhone 6s Plus.

Mit zwei Kameras lasse sich auch parallel eine Zeitlupenaufnahme beim Filmen von hochauflösenden Videos anfertigen, führt der iPhone-Hersteller aus. Für dieses Anwendungsbeispiel ist ebenfalls vorgesehen, die zwei gleichzeitig angefertigten Videos anschließend kombinieren zu können. Bei einem Sportereignis könne man etwa Nahaufnahmen der Spieler mit Zeitlupenpassagen entscheidender Spielzüge kombinieren.

Spekulationen über ein Dual-Kamera-System für künftige iPhones gibt es seit längerem. Im vergangenen Jahr hat Apple mit der Firma Linx einen Spezialisten für sogenannte Multi-Camera-Arrays übernommen, die mehrere Sensoren enthalten. Der jetzt veröffentlichte Patentantrag wurde ursprünglich im Jahr 2014 eingereicht, eine erweiterte Fassung folgte im vergangenen Sommer. (lbe)