Entwickler stoppen Verkauf des Computerspiels "Descent"

Der Anbieter Gog hat die Spiele-Klassiker "Descent" und "Descent 2" aus dem Verkauf genommen. Zwei der Entwickler streiten sich mit dem Publisher Interplay um die Zahlung von Tantiemen.

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Descent

(Bild: Interplay)

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Matt Toschlog und Mike Kulas entwickelten Mitte der 90er Jahre die beiden Action-Spiele "Descent" und "Descent 2". In den Ballerspielen fliegt der Spieler mit einem Raumschiff durch dreidimensionale Höhlensysteme und schießt auf alles, was sich bewegt. Vertrieben wurden die Spiele vom Publisher Interplay. Im Zuge der Retro-Welle wurden die Klassiker vor einigen Jahren als Download-Titel neu veröffentlicht. Nun wollen die ehemaligen Entwickler einen Anteil aus diesen Verkäufen.

"Interplay schuldet uns mehrere zehntausend US-Dollar", schreiben sie in einem Interview mit dem Online-Magazin Kotaku. Seit 2007 habe Interplay ihnen keine Tantiemen mehr ausgezahlt. Zwar gehörten ihrer Software-Firma Parallax nicht die Markenrechte der Reihe – diese gehören Interplay –, wohl aber die der ersten beiden Titel. Laut Vertrag stehe den Entwicklern ein bestimmter Anteil von jedem verkauften Spiel zu.

Derzeit prüfen die Parallax-Entwickler, ob sie gegen Interplay eine Klage einreichen. Bereits 2002 habe Parallax den Publisher Interplay wegen ausstehender Zahlungen verklagt. Erst 2007 wurde der Streit beigelegt, nachdem Interplay seine Marke "Fallout" an Bethesda verkauft und mit den Einnahmen die Ausstände beglichen hatte.

Als Reaktion auf den Lizenz-Streit hat der Online-Händer Gog.com den Verkauf der beiden Descent-Spiele ausgesetzt. Auf der Vertriebsplattform Steam sind sie derweil weiterhin erhältlich. Weitere Folgen der Serie wie auch das derzeit in Entwicklung befindliche "Descent: Underground" sind von dem Streit nicht betroffen. (hag)