Studie: Handy-Benutzung steigert Augenkrebs-Risiko

Wissenschaftler der Uni Essen haben erstmals einen statistischen Zusammenhang zwischen der Nutzung von Handys und dem Risiko fĂĽr Augenkrebs nachgewiesen.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Wissenschaftler der Universtät Essen haben erstmals einen statistischen Zusammenhang zwischen der Nutzung von Mobiltelefonen und dem Risiko für Augenkrebs nachgewiesen. Andreas Stang und seine Kollegen vom Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie der Universität Essen veröffentlichten jetzt eine Studie in der Fachzeitschrift Epidemiology, nach der das Risko an Augenkrebs zu erkranken bei regelmäßgen Handy-Benutzern um den Faktor drei erhöht ist.

Die Wissenschaftler befragten 118 Augenkrebs-Patienten und 475 gesunde Kontrollpersonen danach, ob sie täglich mehrere Studen an ihrem Arbeitsplatz mit dem Mobiltelefon gearbeitet hätten – den Auswertern dieser Befragung war nicht bekannt, ob es sich bei den Antworten um die eines Patienten oder einer gesunden Kontrollperson handelte. Natürlich gebe es bei dieser Untersuchung viele Einschränkungen, angefangen von der kleinen Gruppe, bis zu dem Problem, dass sich verschiedene Befragte vielleicht unterschiedlich gut an ihre Telefon-Gewohnheiten erinnern könnten, erklärte Andreas Stang gegenüber heise online.

"Grund zur Besorgnis besteht nicht", beruhigt Stang. Das Risiko einen Augentumor zu bekommen liege bei etwa 1 zu 200.000 pro Jahr. "Wenn Sie das um einen Faktor drei erhöhen, ist das noch nicht dramatisch". Dennoch sei das Ergebnis der Untersuchung "statistisch signifikant" und die Wissenschaft müsse dem weiter nachgehen, zumal der biologische Mechanismus für diese Wechselwirkung nicht bekannt sei. Eine Folgeuntersuchung ist geplant.

Unter Fachleuten wird seit Jahren über eine mögliche Gesundheitsgefährdung durch die elektromagnetische Strahlung von Mobiltelefonen gestritten. Erst Mitte Dezember hatte Wissenschaftler in zwei unabhängigen Studien keinen Zusammenhang zwischen Mobiltelefonen und Gehirntumoren herstellen können. Die britische Regierung, die das Gesundheitsrisiko durch Handys in breit angelegten Studien erforschen lässt, hatte Ende letzten Jahres entschieden, dass Mobiltelefone nur noch mit einer Gesundheitswarnung verkauft werden dürfen. (wst)