Gewaltspiele und unwissende Eltern

Einer Online-Umfrage unter Kindern und Jugendlichen zufolge haben drei Viertel der Eltern keine Ahnung davon, was ihr Nachwuchs am Computer spielt.

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Wenn man Kindern und Jugendlichen glauben kann, die sich im Internet auskunftsbereit zeigten, wissen nur rund 25 Prozent der Eltern etwas darüber, was ihr Nachwuchs am Computer spielt. Das Hamburger Marktforschungsinstitut EARSandEYES hat eine Online-Umfrage unter knapp 300 Neun- bis Siebzehnjährigen durchgeführt. Aus der Studie geht hervor, dass drei Viertel der Eltern keine Ahnung von den Spielgewohnheiten ihrer Kinder haben.

60 Prozent der Jungen unter den Befragten haben nach eigenen Angaben schon mindestens einmal ein indiziertes Spiel genutzt – also eines, das von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften und Medien auf den Index gesetzt worden ist und somit in Deutschland weder beworben noch im Versand gehandelt oder Jugendlichen zugänglich gemacht werden darf. Bei den neueren indizierten Computerspielen handelt es sich überwiegend um besonders gewaltbetonte und brutale Shoot-'em-Ups. Ähnlich unwissend zeigen sich Eltern der Umfrage zufolge auch in Bezug auf das Online-Verhalten ihrer Sprösslinge: Wie es heißt, kontrollieren 90 Prozent der Erziehungsberechtigten nicht, auf welche Weise die Kinder und Jugendlichen das Internet nutzen.

Eine Orientierungshilfe für Eltern in Bezug auf empfehlenswerte Lernsoftware für verschiedene Altersgruppen bietet die Zeitschrift c't mit einem Schwerpunkt in ihrer aktuellen Ausgabe 21/2000, die noch bis zum 21.Oktober im Zeitschriftenhandel erhältlich ist. (psz)