Jenseits von Containern: Docker übernimmt Unikernel Systems

Unikernels nutzen nur die Dinge eines Betriebssystems, die für den Betrieb einer Anwendung benötigt werden. Sie sind dadurch auch eine Art von Container-Technik, jedoch viel, viel kleiner.

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Jenseits von Containern: Docker übernimmt Unikernel Systems
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Alexander Neumann

Die hinter dem Docker-Projekt stehende Firma hat Unikernel Systems für eine nicht genannte Summe übernommen. Das englische Start-up-Unternehmen ist Dienstleister im Umfeld von beziehungsweise Entwickler von Unikernel-Systemen wie MirageOS. Das ist eine Technik, die nur nur die wichtigsten Komponenten eines Betriebssystems zum Ausführen einer Anwendung verwendet. Docker-Erfinder Salomon Hykes beschreibt das System als eine Art von Container-Technik, die jedoch viel kleiner sei als die anderen Container-Alternativen.

Unikernel Systems ist einer der maßgeblichen Treiber im Unikernel-Ökosystem und der dort entwickelten Open-Source-Komponenten. Die rund ein Dutzend Angestellten des Unternehmens waren zuvor an der Entwicklung des Xen-Hypervisors involviert. MirageOS selbst ist in OCaml geschrieben. Für Docker Inc. bedeutet die Übernahme, dass die Firma nicht mehr länger allein die Zukunft bei Docker selbst sieht. Ziel von Docker Inc. ist es nun, Support von Unikernels in den eigenen Werkzeugen und Services einzubauen.

Docker selbst ist ein Tool zum Verpacken von Anwendungen und deren Abhängigkeiten in sogenannte Container, das sich derzeit großer Beliebtheit erfreut und für viele Entwickler eine wichtigsten neuen Techniken ist – mit dem Potenzial, die Softwareentwicklung grundlegend umzuwälzen.

Die Philosophie eines Unikernels ist es, allein die Dinge eines Betriebssystem zu nutzen, die für den Betrieb einer Anwendung benötigt werden. Alle Funktionen des Kernels und andere Tools finden sich hier für gewöhnlich in einer einzigen Bibliothek. Unikernel lassen sich schließlich auf einem Hypervisor oder direkt auf der Hardware ausführen. Als ein wichtiges Einsatzszenario sind zum Beispiel die derzeit angesagten Microservice-Architekturen auszumachen, durch die sich Anwendungen auch beim Deployment in kleine Einheiten teilen lassen.

(ane)