Oracle: Google machte mit Android 22 Milliarden US-Dollar Gewinn

In einem Rechtsstreit zwischen dem Internetunternehmen und Oracle kamen Zahlen ans Tageslicht, die Google dort lieber nicht gesehen hätte.

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Oracle: Google machte mit Android 22 Milliarden US-Dollar Gewinn

(Bild: heise online)

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Google hat mit seinem mobilen Betriebssystem Android angeblich seit 2008 rund 31 Milliarden US-Dollar umgesetzt und einen Gewinn von 22 Milliarden Dollar erzielt. Die Zahlen, die Google sonst geheimhält, kamen in einem Gerichtsverfahren zwischen dem Google und Oracle zur Sprache, berichtet Bloomberg. Auf welchem Weg die Eingabe der Oracle-Anwälte an die Öffentlichkeit gelangt ist, sei unbekannt.

Google erklärte laut Bloomberg vor dem Gericht, die Zahlen der Oracle-Anwälte zu Android basierten auf vertraulichen internen Finanzdokumenten. Diese würden nicht veröffentlicht, da sich dies nachteilig auf Googles Geschäft auswirken könne.

Google generiert laut dem Bericht auf zweierlei Weise mit Android Umsatz: Durch Werbeanzeigen, die auf Android-Telefonen angezeigt werden, sowie durch die Einnahmen im Programmladen Google Play. Android hatte Google Ende 2007 vorgestellt.

Nach der Übernahme von Sun Microsystems hatte Oracle 2010 Google auf Schadenersatz verklagt, weil das Betriebssystem Android gegen Java-Patente und -Urheberrechte verstoßen soll. Der Suchmaschinenanbieter habe Java-Code für sein System verwendet, ohne die Rechteinhaber vorher gefragt habe, ob er die APIs nutzen darf.

Im Juni 2012 entschied ein Richter in erster Instanz, dass die Schnittstellen nicht durch den Copyright Act geschützt seien. Zwei Jahre später wurde das Urteil durch ein US-Berufungsbericht aufgehoben, woraufhin sich Google an den Supreme Court wandte. Dieser bat daraufhin die US-Regierung Anfang 2015 um Stellungnahme. Ein führender Beamter des US-Justizministeriums sprach sich daraufhin gegen eine Anhörung auf dieser Ebene aus, da sich die Frage genauso gut in einem US-Bundesgerichtsverfahren klären lasse. Nach der Ablehnung durch den Obersten Gerichtshof ging der Fall an die untere Instanz in San Francisco zurück. (anw)