Peru: Geier mit GPS und Kameras gegen illegale Müllhalden

Dressierte Geier sollen in und um Perus Hauptstadt Lima illegale Müllhalden aufspüren. Dafür werden die Tiere mit GPS-Empfänger und Kamera ausgestattet.

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Peru: Geier mit GPS und GoPro-Kameras gegen illegale Müllhalden

Einer der neuen Müllbekämpfer in Lima.

(Bild: Galinazo Avisa)

Lesezeit: 1 Min.

In Perus Hauptstadt Lima setzt man auf Hightech-Geier, um des Problems illegaler Müllhalden Herr zu werden. Beim Gallinazo Avisa genannten Projekt werden die dressierten Greifvögel mit GPS-Empfänger sowie GoPro-Kamera ausgestattet und dann zum Rundflug über Lima ausgesandt. Die dort heimischen Tiere steuern ohnehin gerne Müllansammlungen an und dienen so als Müll-Detektive. Bei der Rückkehr zum Tiertrainer liefern sie dann Bildmaterial und Ortsdaten für die Bekämpfung der Halden.

Die Homepage zeigt, wo die Geier gerade auf Streife sind.

Derzeit werden zehn Geier, die Namen wie Capitan Fénix und Tiamat tragen, auf Müll-Patrouille geschickt. Pro Tag fielen in der Millionenstadt Lima rund 6000 Tonnen Müll an, erklärte der Entsorgungsbeauftragte der Stadt gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. 96 Prozent davon landeten auf geregelten Deponien, der Rest werde leider illegal abgeladen. Abgesehen von den Geiern dient die Homepage des Projekts auch als normale Meldestelle, wenn einem Bürger Limas rumliegender Müll auffällt. Ebenso lässt sich auf der Seite auch verfolgen, wo die Geier gerade auf Streife sind.

Das Projekt des peruanischen Umweltministeriums wird mit finanzieller Unterstützung der US-Agentur für internationale Entwicklung (USAID) umgesetzt und soll zunächst zwei Jahre laufen. Erste Erfolge der Geierpatrouille sind offenbar schon zu vermelden.

(axk)