Google einigt sich mit britischem Finanzamt

130 Millionen Pfund will Google ans britische Finanzamt für die letzten zehn Jahre nachzahlen.

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Steuer: Google einigt sich mit britischem Finanzamt
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Henning Behme

Fast 130 Mio. £ (knapp 172 Mio. €) will Google an das britische Finanzamt (Her Majesty's Revenue & Customs, HMRC) zahlen. Darauf hat die Internetfirma sich mit den Steuerbehörden geeinigt. Die Summe entspricht einer Nachzahlung für die vergangenen zehn Jahre, und künftig will Google in Großbritannien deutlich mehr Steuern zahlen als bisher – entsprechend den Einkünften aus den Anzeigen britischer Werbekunden.

Dem Guardian zufolge nannte Labours Schattenkanzler John McDonnell die Vereinbarung viel zu günstig ("sweetheart deal") für Google und forderte das Finanzministerium auf, detailliert offen zu legen, wie viel das Unternehmen eigentlich schulde.

Googles Europachef Matt Brittin hat laut 9to5google in der BBC dementiert, dass Google es vermieden habe, Steuern zu zahlen, und sieht die Vereinbarung eher im Rahmen der veränderten Haltung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), die multinationale Unternehmen aufforderte, Einkünfte nicht zwischen Staaten hin- und herzuschieben, um Steuern zu sparen.

Bislang versteuert Google wie andere internationale Konzerne in Europa anfallende Gewinne auf kompliziertem, aber legalem Wege, der als Double Irish With a Dutch Sandwich bekannt ist und mehrere steuersparende Überweisungen zwischen Tochtergesellschaften in unterschiedlichen Staaten beinhaltet. (hb)