#keinbruch: Polizei twittert über Einbrüche

Die Polizei in Berlin, Sachsen, Baden-Württemberg und Bremerhaven startet die Aktion #keinbruch. Via Twitter und über andere Social-Media-Kanäle wollen die Polizeistationen sechs Tage lang auf die Gefahr von Einbrüchen aufmerksam machen.

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(Bild: Polizei Berlin)

Lesezeit: 3 Min.
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Sechs Tage lang wollen verschiedene Polizeistationen in der Bundesrepublik täglich über Einbrüche twittern. An der Aktion beteiligen sich die Social-Media-Teams der Polizei in Berlin, Sachsen, Baden-Württemberg und Bremerhaven. Auf diese Weise sollen die Menschen für die Gefahr von Einbrüchen sensibilisiert werden. Die Zahl der Einbrüche habe in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Der Hashtag der Aktion lautet: #keinbruch.

Die Polizei will erreichen, dass Türen und Fenster von Wohnungen und Häusern besser gesichert werden und die Menschen aufmerksamer werden, wenn sich in der Nachbarschaft verdächtige Dinge tun. Auf diese Weise könnten viele Einbrüche verhindert werden, so die Berliner Polizei.

Von Montag bis Sonntag twittert die Polizei zwischen 14.00 und 22.00 Uhr Fälle versuchter und gelungener Einbrüche. Dabei soll die tägliche Arbeit der Kriminalpolizei dargestellt werden. Jährlich gibt es in Berlin etwa 12.000 Einbrüche. Das sind deutlich mehr als noch vor zehn Jahren. Die Aufklärungsraten sind niedrig, weil die oft in Banden agierenden Täter meist schnell wieder untertauchen.

"Wir wollen intensiv zeigen, dass es das Phänomen gibt und wie oft es das gibt", sagte Olaf Hoppe, Leiter des Social-Media-Teams der Polizei Sachsen. 2014 habe es im Freistaat mehr als 3.800 registrierte Wohnungseinbrüche gegeben. Dementsprechend rechnet Hoppe damit, dass sein Team in der Aktionswoche rund 70 #keinbruch-Tweets absetzen könnte. Die Leipziger Kollegen werden auch auf Facebook Informationen über Schutzmöglichkeiten teilen und Videos zeigen, wie die Spurensicherung zu einem Einbruchsort ausrückt.

Bundesweit gibt es nach Polizeiangaben jährlich rund 150.000 Einbrüche in Wohnungen und Einfamilienhäuser. "Mit #keinbruch wollen wir aufrütteln und Verständnis bei den Bürgern wecken, dass sie Sicherungsmaßnahmen ergreifen müssen. Oft sind es einfache Dinge, die vernachlässigt werden: das angekippte Fenster, ein fehlender verschließbarer Riegel an der Terassentür", sagte Hoppe. Außerdem solle mit der Aktion die Arbeit der Polizei transparenter gemacht und auch Nachwuchs dafür interessiert werden.

Vorbild für #keinbruch sei eine Kampagne der Berliner Polizei, die voriges Jahr binnen zehn Tagen 850 Tweets über Taschendiebstähle mit dem Hashtag #pickpocket verbreitete. Wohnungseinbruch und Taschendiebstahl ähnelten sich, sagte Hoppe. "Der Bürger kann und muss was machen, um sich zu schützen." Die Berliner Kampagne sei erfolgreich gewesen, so dass nun die Polizei in den vier Bundesländern die gemeinsame Aktion ins Leben gerufen habe. (kbe)