Sportmesse Ispo: Ski-Helme und Brillen sollen vernetzt werden

Ski-Brillen sorgen dafür, dass die weiße Piste nicht blendet, Helme schützen vor Verletzungen. Bald sollen Brillen und Helme aber mehr können. Gleich einer Smartwatch könnten sie Skifahrer kontinuierlich mit Informationen versorgen und auch Hilfe rufen.

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Wintersport: Helme und Brillen sollen vernetzt werden

Die Datenskibrille, die im Salzburger Land ausgeliehen werden kann.

(Bild: Ski amadé)

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Sie sind schützende Begleiter – doch in Zukunft sollen Ski-Helme und -Brillen noch viel mehr können als das. "Es geht darum, diese Spielwiese Wintersport auf allen Ebenen weiterzuentwickeln", erklärt Christoph Ebert vom Kompetenzzentrum Sport, Gesundheit und Technologie anlässlich der Sportmesse Ispo. So könnten Helm und Brille künftig mit dem Smartphone verknüpft sein und etwa zu mehr Sicherheit am Berg beitragen.

Ansonsten könnten Brillen aber auch Funktionen einer Smartwatch übernehmen. Auf der Brille erscheine dann etwa ein Hinweis, dass jemand anruft. Service-Hinweise nach dem Motto "In der nächsten Skihütte gibt es heute Schinkennudeln für zwei Euro" sind laut Ebert aber auch denkbar. Er ist sich sicher: "Das vernetzte Skigebiet, das kommt." Eigentlich ist es aber längst da.

Eine App der Firma Evolaris füttert die Datenskibrille mit Informationen. Die erscheinen dann im Display der Brille.

(Bild: Ski amadé )

Im Salzburger Land gibt es seit dem Winter 2014/2015 vernetzte Datenskibrillen im Angebot. Im Skigebiet amadé können Fahrer intelligente Brillen ab 19 Euro pro Tag ausleihen. Sie zeigen im Display unter anderem die Fahrgeschwindkeit, aber auch Informationen zu den Strecken und Skihütten in der Nähe. Die Salzburger machen ihr Skigebiet schon seit rund fünf Jahren per App besser "erfahrbar".

Um durch das Menü der smarten Brille scrollen zu können, müssen Skifahrer noch ein zweites Gerät anlegen – ein Armband, das mit der Brille vernetzt ist. Geraten sie in Not, können sie über die Brille auch Hilfe rufen. Haben Skifahrer ein kompatibles Brillenmodell, können sie auch nur das Smart-Modul und das Armband der Herstellerfirma Recon ausleihen und damit die eigene Brille zur intelligenten Skibrille umbauen.

Über ein Armband können Skifahrer zu den Informationen scrollen, die sie sehen möchten.

(Bild: Ski amadé)

Christoph Ebert gibt zu bedenken, dass abzuwarten bleibe, wie Skifahrer mit solchen Produkten zurechtkommen. "Die Anforderung an den Menschen wird höher", schätzt der Experte: Der Skifahrer müsste nicht nur die Abfahrt meistern, sondern gleichzeitig die eingehenden Informationen verarbeiten. Außerdem
müssten intelligente Brillen so konstruiert werden, dass sie mit den auf sie wirkenden Kräften und mit Stürzen klarkommen. Das sei eine Herausforderung.

Momentan gehen die Entwicklungen bei den Brillen noch in eine andere Richtung: Die Sicht soll verbessert werden. Die Rahmen werden schlanker, das Sichtfeld weiter. Bei den Gläsern sei es indess wichtig, dass sie nicht beschlagen. Hersteller würde sich aber auch darauf konzentrieren, dass sich Gläser selbstständig an die Lichtverhältnisse anpassen. Bei den Helmen wird vor allem versucht, das Gewicht zu reduzieren. (mit Material der dpa) / (kbe)