AMDs VR-Geschoss: Dual-GPU-Grafikkarte Radeon R9 Fury X2 mit zwei Fiji-Prozessoren

AMD hat auf der VR-Messe VRLA seine kommende Dual-GPU-Grafikkarte mit zwei Fiji-Grafikchips gezeigt. Sie soll sich besonders gut für VR-Spiele eignen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 144 Kommentare lesen
Radeon R9 Fury X2

AMD hat die kommende Grafikkarte mit zwei Fiji-Grafikchips auf der VR-Messe VRLA gezeigt.

(Bild: Tweaktown)

Lesezeit: 2 Min.

Ein Grafikkarte mit zwei Fiji-Grafikchips hat AMD auf der VR-Messe VRLA gezeigt. Die Dual-GPU-Grafikkarte wurde bereits im Juni angekündigt, allerdings für 2015, und kommt nun vermutlich im ersten Halbjahr 2016 unter der Bezeichnung Radeon R9 Fury X2 in den Handel.

Offenbar hat sich AMD dazu entschieden, seine neueste Dual-GPU-Grafikkarte erst zum Marktstart der finalen VR-Brillen Oculus Rift oder HTC Vive zu verkaufen. Denn zur Beschleunigung von VR-Welten eignen sich Dual-GPU-Grafikkarten besonders gut: Jede GPU kann jeweils den Bildinhalt für das linke beziehungsweise rechte Auge berechnen – ein großer Vorteil gegenüber herkömmlichen Single-GPU-Grafikkarten.

Im kompakten Gehäuse von Falcon sitzt eine Dual-GPU-Grafikkarte von Fiji, die sich besonders gut für VR-Anwendungen eignen soll.

(Bild: AMD)

Diese GPU-Zuweisung übernimmt die von AMD entwickelte Schnittstelle LiquidVR. Die VR-Anwendung rendert dabei die 3D-Szene und reicht deren Daten an den LiquidVR-Treiber weiter, der daraus insgesamt zwei Threads für die beiden GPUs erzeugt. LiquidVR kann dabei direkt auf die Displays der VR-Brille zugreifen. Mithilfe der Multi-Adapter-Funktion von DirectX 12 kann effektiv der gesamte Speicherbereich der Grafikplatine genutzt werden. AMD hat LiquidVR bereits im auf der Game Developers Conference im März 2015 mit einer Vorabversion des Oculus-Rift-Headsets demonstriert.

Ein vom Online-Magazin TweakTown veröffentlichtes Foto zeigt die Platine mit zwei großen Interposern, auf denen jeweils ein Fiji-Grafikchip und 4 GByte gestapelter Speicher (High Bandwidth Memory/HBM) sitzen. Erkennbar ist außerdem ein PLX-Brückenchip, der unter anderem die beiden Chips verbindet. AMD-Mitarbeiter Antal Tungler zeigte via Twitter außerdem einen kompakten Prototypen-Rechner "Tiki" von Falcon Northwest, dessen Dual-Fiji-Grafikkarte die VR-Brille HTC Vive antreiben soll. Laut Falcon soll das Gehäuse 10 cm breit sein, die weiteren Abmessungen sind unbekannt.

Wahrscheinlich ist, dass AMD auf der Dual-GPU-Grafikkarte zwei Fiji-Grafikchips im Vollausbau einsetzt – also mit jeweils 4096 Shader-Rechenkernen, 256 Textureinheiten und 64 Rasterendstufen. Möglicherweise senkt AMD die GPU-Taktfrequenz, um die Leistungsaufnahme zu drücken. Zum Vergleich: Die Single-GPU-Grafikkarte Radeon R9 Fury X schluckt bei anspruchsvollen 3D-Szenen durchschnittlich 273 Watt. AMD hat sich jedoch noch nie vor zu hoher Leistungsaufnahme gescheut, schließlich maß c't bei der letzten Dual-GPU-Grafikkarte Radeon R9 295X2 satte 585 Watt im Mittel. (mfi)