Siemens: Bessere Zahlen als erwartet

Siemens präsentiert seinen Aktionären überraschend gute Zahlen. Der Jahresauftakt verlief vielversprechend und das Gesamtjahr soll besser werden als zunächst erwartet. Außerdem soll das digitale Geschäft mit dem Zukauf von CD-adapco gestärkt werden.

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(Bild: Siemens<br>)

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Die Hauptversammlung von Siemens wird positiver verlaufen als gedacht. Für das erste Quartal 2015/16 gab der Konzern bereits am Vorabend ein Umsatzplus und höhere Gewinnerwartungen für das laufende Geschäftsjahr bekannt. Auch der Auftragseingang kletterte unter anderem dank eines Milliarden-Kraftwerksauftrags aus Ägypten kräftig. Mit dem Zukauf von Simulationssoftware-Anbieter CD-adapco will Siemens "das Wachstum im digitalen Geschäft" vorantreiben, so Vorstandsmitglied Klaus Helmrich am Montagabend in München.

Zuletzt waren bei den Anlegern die Sorgen um die Folgen des Ölpreisverfalls für Siemens gewachsen. Das Unternehmen hatte sich im vergangenen Jahr den US-Ölindustrie-Zulieferer Dresser-Rand einverleibt und ursprünglich damit vom Fracking profitieren wollen. Angesichts der niedrigen Ölpreise ist die Branche aber derzeit kräftig unter Druck, deshalb gab es Befürchtungen um mögliche Abschreibungen.

Für Siemens läuft es trotz des wirtschaftlichen Gegenwinds in vielen Teilen der Welt insgesamt aber besser als erwartet. Je Aktie rechnet das Management im Geschäftsjahr 2015/16 nun mit einem Gewinn von 6,00 bis 6,40 Euro. Bislang waren 5,90 bis 6,20 Euro geplant. Grund für die Zuversicht ist das bessere Abschneiden im ersten Geschäftsquartal von Oktober bis Dezember: Dank Großaufträgen aus Europa und Afrika stieg der Auftragseingang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um mehr als ein Viertel auf 22,8 Milliarden Euro.

Der Umsatz kletterte um 8 Prozent auf 18,89 Milliarden Euro. Unter dem Strich konnte Siemens den Nettogewinn im ersten Geschäftsquartal um 42 Prozent auf 1,56 Milliarden Euro steigern – im Vorjahr hatten Sonderfaktoren das Ergebnis noch belastet.

Zudem schluckt der Konzern für 970 Millionen US-Dollar den Simulationssoftware-Anbieter CD-adapco. Dieser Schritt trage zur "Vision 2020" bei, sagte Helmrich. CD-adapco hat seinen Hauptsitz in Melville im US-Bundesstaat New York, darüber hinaus hat die Firma weltweit 40 weitere Standorte. CD-adapco erwirtschaftete den Angaben zufolge zuletzt mit gut 900 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von knapp 200 Millionen US-Dollar. Die Software werde unter anderem von 14 der 15 größten Autobauer eingesetzt und sei auch in der Luft- und Raumfahrt sowie in der Energiebranche weit verbreitet. Die Übernahme soll in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres abgeschlossen werden. (mit Material der dpa) / (kbe)