Versionsverwaltung: Matt Mackall zieht sich aus Mecurial-Entwicklung zurück

Mecurial-Entwickler Matt Mackall hat in einem Wiki-Eintrag über seine Rückzugspläne aus dem Projekt informiert. Zwar habe er derzeit keine anderen Pläne, allerdings widme er noch immer viele seiner Abende und Wochenenden dem Versionsverwaltungssystem und wolle das gern ändern. Mackell plant daher, sich im Laufe des Jahres langsam aus dem Tagesgeschäft zurückzuziehen. Der Prozess soll bis November abgeschlossen sein, damit der Übergang möglichst sanft vonstattengeht und Mercurial nicht gefährdet.

In der Zeit seien unter anderem die Projektinfrastruktur unter die Kontrolle des Projekts zu bringen, seine Satzungen und Richtlinien so zu aktualisieren, dass das Projekt ohne einen Benevolent Dictator for Life handlungsfähig ist und das Führungskomitee mit aktiven und vertrauenswürdigen Mitgliedern auszubauen. Darüber hinaus müsse man Nachfolger für Aufgaben wie das Verwalten der Mailinglisten und Systemadministration finden, Reviewer für Segmente verpflichten, um die sich Mackell bisher gekümmert hat, und sicherstellen, dass Details wie Domäne und SSL-Zertifikate für die Zukunft geregelt sind. Als Meilenstein gibt Mackell an, dass es bis zum ersten Juli mindestens eine neue Nebenversion geben soll, die ein vom Führungskomitee bestimmtes Projektmitglied veröffentlicht hat.

Mackell stellte die Versionsverwaltung 2005 auf der Mailingliste der Linux-Kernel-Entwickler erstmals der Öffentlichkeit vor. Seither hat das Projekt viel Unterstützung von Unternehmen und Einzelentwicklern erfahren. Allerdings ist die Konkurrenz durch das von Linus Torvalds entwickelte Git und den Code-Hosting-Dienst GitHub spürbar. So gaben etwa die Programmierer hinter der Sprache Python Anfang Januar 2016 den Umzug auf GitHub bekannt. (jul)