IBM-Vize des Insider-Handels angeklagt
Steve Cowley, Vize-Präsident der Softwareabteilung von IBM, sieht sich mit dem Vorwurf von Insider-Geschäften mit IT-Aktien konfrontiert.
Steve Cowley, Vize-Präsident der Softwareabteilung von IBM, sieht sich mit dem Vorwurf von Insider-Geschäften konfrontiert. Die US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) wirft dem IBM-Manager vor, durch illegalen Handel mit Aktien von 4Front Technologies, einer IT-Dienstleistungsfirma aus London, rund 127.000 US-Dollar Gewinn gemacht zu haben.
Cowley hatte am 11. Juli rund 8000 Aktien von 4Front gekauft. Von seinem Broker gefragt, ob er "etwas wisse", habe er klar bejahend geantwortet. Was er wohl nicht wusste: Der Broker zeichnete das Gespräch auf Band auf. Drei Wochen später, nämlich am 3. August, gab das IT-Unternehmen 4Front bekannt, dass es von dem Kassiermaschinen-Hersteller NCR übernommen wird. Der Vorwurf lautet nun, dass der IBM-Manager sein Wissen nutzte, um die vorhersehbaren Kursgewinne in bare Münze zu verwandeln.
Laut Börsengesetz ist aber der Handel mit Aktien aufgrund nicht veröffentlichter Informationen nicht zulässig. Woher Cowley sein Wissen über den bevorstehenden Deal zwischen 4Front und NCR hatte, ist auch der SEC noch nicht bekannt. Sollte Cowley aber den Verdacht auf Insider-Geschäfte nicht entkräften können, droht ihm – neben der Rückerstattung seiner Gewinne – zumindest eine saftige Geldstrafe: Die SEC kann Geldstrafen bis zur dreifachen Höhe des gesetzwidrig gemachten Gewinns verhängen. Allerdings steht ihr auch der Gang vor ein Gericht offen. (chr)