Pro und Contra: Zeigt Fujifilm zur Photokina eine digitale Mittelformat-Kamera?

Ein Fujifilm-Produktmanager äußert sich im Interview, dass man sich in einer sehr guten Ausgangsposition für eine digitale Mittelformat-Kamera sehe. Das regt zu Spekulationen für die diesjährige Photokina an. Ein Pro und Contra.

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Pro und Contra: Bringt Fujifilm zur photokina eine digitale Mittelformat-Kamera auf den Markt?

Die Hasselblad HX5

(Bild: Hasselblad)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Dr. Christoph Jehle

Der beim japanischen Hersteller Fujifilm für die X-Serie zuständige Senior Product Manager Takashi Ueno hat in einem Interview mit dem British Journal of Photography kürzlich erwähnt, dass man sich bei Fujifilm in einer hervorragenden Position für die Entwicklung einer digitalen Mitterformatkamera befinde. Die Seite Fuji Rumors will nun erfahren haben, dass eine solche Kamera möglicherweise zur Photokina im Herbst vorgestellt werde.

Fujifilm hat zu analogen Zeiten zahlreiche Mittelformat-Kameras produziert. Die Nachfrage in Japan war so groß, dass man mit der GF 670 vor wenigen Jahren noch einmal eine Mittelformat-Kamera aufgelegt hat, diese jedoch von Cosina bezog, welche die Kamera außerhalb Japans als Voigtländer Bessa vermarktet hat.

Mit der Fujifilm GX645AF brachte man im Jahre 2003 eine neu entwickelte Mittelformat-AF-Kamera mit Filmrückteil auf den Markt, die bis 2010 produziert wurde. Schon im September 2002 hatte Hasselblad auf der Photokina mit der H1 eine Kamera vorgestellt, die mit geringen Abweichungen der GX645AF entsprach. Fujifilm fertigt bis heute das Objektivsortiment zu den Hasselblad-H-Kameras unter dem Namen Hasselblad.

Mit den Sensoren für die X-Serie verfügt Fujifilm inzwischen auch über eine erfolgreiche Digitaltechniksparte. Will man sich von dem derzeitigen Trend zum KB-Vollformat abheben, so wäre eine MF-Kamera sicher ein Blickfang. Sie könnte bei einer entsprechenden Preisgestaltung für Fujifilm eine ähnliche Funktion übernehmen, wie die Pentax-MF-Kameras für Ricoh.

Der Markt für digitale Mittelformakameras ist in den vergangenen Jahren stark geschrumpft und hat sich weitgehend konsolidiert. Der Platzhirsch ist Phase One mit den Marken Mamiya und Leaf. Ricoh bietet mit der Pentax 645 ein preiswertes Einsteiger-Modell und Leica Camera besetzt mit der in kleinen Stückzahlen produzierten Leica S die sogenannte Luxusklasse. Die Position von Hasselblad, dessen Sensoren wie bei Phase One und Pentax von Sony stammen, ist derzeit nicht eindeutig zu bestimmen. Ebenso wie Phase One strebt man ins Luftbildgeschäft und hat eine Beteiligung des Drohnenherstellers DJI eingesammelt.

Es gehört schon viel Enthusiasmus dazu, sich im MF-Bereich einen Platz für ein weiteres Kamerasystem mit Wechselobjektiven vorstellen zu können. Möglicherweise erfährt man ja in etwa einem Monat auf der CP+ in Yokohama mehr von den Fujifilm-Plänen. (keh)