Sony bleibt mit Playstation auf Kurs zum Jahresgewinn

Sony bekommt die Abkühlung des Smartphone-Marktes zu spüren. Das Geschäft mit Kamera-Modulen für Smartphones – bisher eine zentrale Stütze – schrumpft. Dafür geht es in anderen Bereichen nach der harten Sanierung wieder aufwärts.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 1 Kommentar lesen
Sony legt für Playstation Geschäftsbereiche zusammen

(Bild: dpa, Kimimasa Mayama/Archiv)

Lesezeit: 4 Min.
Inhaltsverzeichnis

Die Spielekonsole Playstation, der Bond-Film "Spectre" und teurere Smartphones haben Sony im vergangenen Quartal einen kräftigen Gewinnsprung beschert. Der japanische Konzern verdiente 120,1 Milliarden Yen (912 Millionen Euro), ein Drittel mehr als ein Jahr zuvor. Der Umsatz bewegte sich in dem Ende Dezember abgeschlossenen dritten Geschäftsquartal dagegen kaum. Er legte um 0,5 Prozent auf 2,58 Billionen Yen zu, wie Sony am Freitag mitteilte. Das lag vor allem an einem Umsatzrückgang im Handy-Geschäft und einer schwächeren Nachfrage anderer Smartphone-Hersteller nach Sonys Kamera-Modulen für ihre Geräte.

Die Kamera-Sensoren waren in den vergangenen Jahren eine verlässliche Stütze für das Sony-Geschäft, während es in anderen Bereichen Probleme gab. Ihre eigenen Smartphones konnten die Japaner nur schwer loswerden, doch finden sich ihre Kameras unter anderem in Samsung-Geräten und in Apples iPhones. Jetzt bekommt Sony aber auch auf diesem Wege die abgeschwächte Smartphone-Nachfrage zu spüren. Der Quartalsumsatz der Bauteile-Sparte sank im Jahresvergleich um 12,6 Prozent auf 250 Milliarden Yen (1,9 Milliarden Euro) und es gab statt der gewohnten schwarzen Zahlen einen operativen Verlust von 11,7 Milliarden Yen (89 Millionen Euro).

Das Spielegeschäft mit der Playstation half, diesen Rückschlag wieder auszugleichen. Sony verkaufte zu Weihnachten 8,4 Millionen Geräte der neuen Playstation 4, fast ein Drittel mehr als ein Jahr zuvor. Davon sollen allein in Deutschland 1,4 Millionen Geräte verkauft worden sein. Der Umsatz der Sparte stieg um 10,5 Prozent auf 587 Milliarden Yen (4,46 Milliarden Euro), und der operative Gewinn um 46 Prozent auf 40 Milliarden Yen (305 Millionen Euro).

Den Hauptsitz seines Playstation-Geschäfts will Sony im Übrigen von Japan nach Kalifornien verlegen. Dabei soll die Videospiel-Sparte Sony Computer Entertainment (SCE) mit dem Playstation-Netzwerk-Service Sony Network Entertainment International (SNEI) zu einer neuen Firma verschmolzen werden. Mit Sitz im kalifornischen San Mateo soll die neue Sony Interactive Entertainment LLC (SIE) am 1. April die Arbeit mit Andrew House als President und Global CEO aufnehmen.

Bei eigenen Smartphones hatte Sony nach hohen Verlusten seine Strategie geändert. Die Japaner setzen nun vor allem auf teurere Modelle, auch wenn sie dabei weniger Geräte verkaufen. Diese Rechnung ging im vergangenen Quartal auf. Der Umsatz fiel zwar um 14,7 Prozent auf 384,5 Milliarden Yen (2,9 Milliarden Euro). Doch der operative Gewinn der Sparte sprang von 10,4 Milliarden auf 24,1 Milliarden Yen (183 Millionen Euro) hoch.

Im Kino hatte Sony dank "Spectre" und "Hotel Transsilvanien 2" keine Probleme. Der Umsatz sprang um 27 Prozent auf 262,1 Milliarden Yen (knapp 2 Milliarden Euro) hoch und das operative Ergebnis wurde mit 20,4 Milliarden Yen (155 Millionen Euro) mehr als verdreifacht. Sony geht weiterhin davon aus, in dem noch bis Ende März laufenden Geschäftsjahr die ersten schwarzen Zahlen nach drei Verlustjahren zu erzielen. Auch der schwache Yen trägt zu den besseren Zahlen bei.

Allerdings schließt der Konzern offensichtlich einen hohen Verlust im laufenden Quartal nicht aus: Die Jahresprognose blieb bei 140 Milliarden Yen, während schon jetzt nach den ersten drei Quartalen ein Gewinn von 236,1 Milliarden Yen in den Büchern steht. (mit Material der dpa) / (kbe)