Jenoptik mit deutlichem Gewinnsprung
Der Konzernumbau der Jenoptik mit der Konzentration auf die beiden Sparten Reinraumtechnik und Optoelektronik zahlt sich offensichtlich aus.
Der Konzernumbau der Jenoptik mit der Konzentration auf die beiden Industriesparten Reinraumtechnik und Optoelektronik zahlt sich aus. Der Jahresüberschuss des größten ostdeutschen Technologiekonzerns stieg in den ersten neun Monaten dieses Jahres auf 57,6 Millionen Euro, teilte das Unternehmen am heutigen Mittwoch mit. Im gleichen Vorjahreszeitraum wies der Konzern aus Jena noch einen Verlust von 1,3 Millionen Euro aus.
Der Jahresüberschuss wird nach Jenoptik-Angaben wie prognostiziert in diesem Jahr um 150 Prozent höher ausfallen als 1999. Darin enthalten sind allerdings Sondererträge durch den Verkauf eigener Aktien in Höhe von 32 Millionen Euro. Jenoptik mit zurzeit rund 6.000 Mitarbeitern stehe vor dem erfolgreichsten Geschäftsjahr seit Gründung 1991, heißt es in Jena. Das Unternehmen profitiert vor allem von Aufträgen der Chipindustrie, für die Produktionsanlagen in staubfreien Räumen errichtet werden.
Der Umsatz des im MDax gelisteten Unternehmens legte in den ersten neun Monaten auf vergleichbarer Basis gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 17,3 Prozent auf 803,6 Millionen Euro zu. Im Geschäftsbereich Reinraumtechnik würden im traditionell umsatzstärksten vierten Quartal mehrere Großprojekte abgerechnet, darunter eine Chipfabrik in Malaysia und in Taiwan. Positiv entwickelte sich auch der Geschäftsbereich Optoelektronik mit einem Umsatzwachstum von fast 32 Prozent auf 155,5 Millionen Euro, bei dem sich Erstkonsolidierungen auswirkten.
Der Jenoptik-Auftragsbestand lag Ende September mit 2,15 Milliarden Euro 40 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum. Beim Auftragseingang auf vergleichbarer Basis sei in den ersten neun Monaten mit einem Plus von rund 38 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro ein Rekordniveau erreicht worden. Der Boom halte auch im laufenden vierten Quartal mit Aufträgen unter anderem von AMD an. Am Montag erst hatte zudem die Jenoptik-Tochter M+W Zander mitgeteilt, sie werde auch eine neue Chip-Fabrik für die Foundry TSMC bauen.
Zum Konzernergebnis maßgeblich beigetragen hat erneut die Jenoptik-Risikokapitalgesellschaft DEWB AG, deren Betriebsergebnis bis Ende September von 13,8 auf 49,4 Millionen Euro stieg. Im dritten Quartal wurden mit der Analytik Jena AG, der 4 MBO AG und der caatoosee AG drei Beteiligungen an die Börse gebracht. Jenoptik hatte sich im vergangenen Jahr von unrentablen Konzerntöchtern getrennt und das Börsengeschäft aufgebaut. Verkauft wurde der Telekommunikationstechnik-Hersteller Krone. (dpa) / (jk)