Bezahlen per Handy mit digitaler Signatur
Das Mobile Electronic Signature Consortium (mSign) stellte heute einen neu entwickelten Standard vor, der den fälschungssicheren Datenaustausch zwischen Handy-Benutzer und Anbieter ermöglichen soll.
Das aus 35 internationalen Firmen bestehende Mobile Electronic Signature Consortium (mSign) stellte am heutigen Dienstag in München einen neu entwickelten Standard auf Grundlage der digitalen Signatur vor, der den fälschungssicheren Datenaustausch zwischen dem Handy eines Verbrauchers und dem jeweiligen Unternehmen ermöglichen soll. Damit ist es nach Angaben von mSign gegenüber dpa möglich, dass Mobilfunkanbieter noch in diesem Jahr ihren Kunden den neuen Service anbieten können. Angekündigt worden war der Einsatz von digitalen Signaturen zur standardisierten Kommunikation mit Online-Shops, Finanzdienstleistern, Lotterien und anderen E-Commerce-Anbietern bereits im Dezember vergangenen Jahres. Mit der Einführung des neuen Standards hoffen die beteiligten Firmen, die Kritiker des mobile Commerce, denen der Einkauf per WAP zu unsicher war, zum Verstummen zu bringen.
mSign-Vorsitzender Jozsef Bugovics verspricht nicht nur sichere, sondern auch einfache Zahlung über das Handy, wobei das Mobiltelefon quasi zum Kartenlesegerät umfunktioniert werden würde. Da alle sensiblen Daten auf der Chipkarte im Handy gespeichert seien, müsse der Kunde für den Zahlungsvorgang lediglich seine Handynummer angeben. Wenige Sekunden später erscheine dann die Transaktion auf dem Display des Handys und müsse nur noch mit der persönlichen PIN bestätigt werden. Die Bezahlung erfolge dann über die Kreditkarte, per Bankeinzug oder über die Telefonrechnung – dies liege im Ermessen des Anbieters. Auf jeden Fall jedoch benötigen Unternehmen, die die Technik einsetzen wollen, eine Banklizenz. Eine solche hätten die meisten aber bereits beantragt. Voraussetzung soll zudem sein, dass sich Kunde und Firma zuvor bei einer neutralen Stelle registrieren lassen, die auch den Daten-Check durchführen soll.
An dem Konsortium beteiligt sind unter anderem der E-Business-Software-Hersteller Brokat, der Entwickler von kryptographischer Basistechnologie cv cryptovision, Siemens, Mobilfunkbetreiber wie D1, D2, E-Plus und VIAG Interkom, die SmartCard-Hersteller Schlumberger und Gemplus, sowie das T-TeleSec Trust-Center der Deutschen Telekom. Von dem so genannten M-Business oder M-Commerce versprechen sich die Unternehmen hohe Wachstumszahlen. Bis 2003 rechnen sie europaweit mit einem Transaktionsvolumen von 23 Milliarden Euro. (nij)